Big Data ver ndert alles. Sp testens seit den Enth llungen Edward Snowdens ist klar: Eine uners ttliche berwachungsmaschinerie hat uns im Griff. Gewaltige unstrukturierte Datenmengen, die unser Leben abbilden, werden systematisch ausgewertet. Alles wird zu digitaler Information. Die Welt der Algorithmen beherrscht uns l ngst. Sie ver ndert unser Leben und unser Denken.Klaus Mainzer zeigt in diesem Buch, wie es bei dem Vorhaben, die Welt zu berechnen, zu einer Revolution der Denkart kam. W hrend Generationen von Mathematikern, Physikern und Philosophen auf der Suche nach der Weltformel mit Gleichungen arbeiteten und in den Kategorien von Ursache und Wirkung dachten, ist die "new science" dadurch charakterisiert, dass an die Stelle mathematischer Beweise und Theorien Computerexperimente und Algorithmen treten. "Korrelation" statt "Begr ndung", lautet die Devise des neuen Denkens. Die Korrelationen in Big Data sollen bislang verborgene Zusammenh nge aufdecken. Nach diesem Prinzip, schreibt das US-Magazin Time, will die 2013 von Google neu gegr ndete Medizinfirma "Calico" an der Lebensverl ngerung des Menschen arbeiten, indem nicht die Ursachen von Alter und Krankheit untersucht, sondern Unmengen medizinischer Daten mit Algorithmen ausgewertet werden.Eine beispielslose Erfolgsgeschichte also? Mainzer stellt in diesem Buch die faszinierende neue Art der Wissensgewinnung vor, aber er macht auch die Gegenrechnung auf. Sein Buch ist ein Pl doyer f r die Besinnung auf die Grundlagen, Theorien, Gesetze und die Geschichte, die zu der Welt f hren, in der wir heute leben.
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Norbert Zähringer atmet auf: Was der Philosoph und Wissenschaftstheoretiker Klaus Mainzer in seinem Abriss über die wissenschaftlichen Grundlagen und Gesetze der "Berechnung der Welt" von der Antike über Leibniz und Konrad Zuse bis heute schreibt, bedeutet ihm, dass auch "Big Data" nicht so heiß gegessen wie gekocht werden wird. Nicht immer kommt der Rezensent beim Lesen ohne Nachschlagen aus, insofern sei Mainzer durchaus fordernd, räumt Zähringer ein. Allerdings erkennt Zähringer auch das hier verborgene Erkenntnispotenzial: Wie wenig wir wissen von den uns umgebenden Technologien, erfahre der Leser auf die Art. Denn auch das lernt Zähringer von Mainzer: Die soziale und physikalische Welt muss uns ein Stück weit verschlossen bleiben, kennen wir nicht die Gesetzmäßigkeiten hinter Big Data.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH







