Jede Bibliothek strahlt etwas aus von der geheimnisvollen Faszination, die Bücher entfalten können. Dies wird auch in Zukunft gelten, wenn auf dem Weg zur modernen Wissensgesellschaft die digitale Informationsvermittlung immer wichtiger wird. So sehr auch Bibliotheken ihr Erscheinungsbild verändern werden: Sie bleiben Orte einer besonderen Aura, weil sie die Vergangenheit in die Gegenwart holen und dem Gegenwärtigen eine Zukunft geben. Die Staatsbibliothek zu Berlin â?? PreuÃ?ischer Kulturbesitz wird in diesem Buch in ein Umfeld besonderer öffentlicher wie privater Bibliotheken gestellt, ihre speziellen Aufgaben und ihre Ausstrahlung damit sichtbar gemacht. Zugleich soll an das vielfältige Spektrum und die historischen Schicksale der europäischen Bibliothekslandschaft beispielhaft erinnert werden. In kurzen Beiträgen werden auch sozialgeschichtlich interessante Erscheinungen am Rande des Büchersammelns und das Sujet der Bibliothek in der zeitgenössischen Kunst aufgegriffen. An erster Stelle steht ein Beitrag von Gerhard Hahn über die Bibliothek der Deutschen Nationalversammlung 1848/49. Es folgen Aufsätze über die groÃ?en Bibliotheken in Deutschland, welche gemeinsam die Rolle einer Nationalbibliothek wahrnehmen: die Staatsbibliothek zu Berlin â?? PreuÃ?ischer Kulturbesitz (Antonius Jammers), die Deutsche Bibliothek in Frankfurt am Main, Leipzig und Berlin (Elisabeth Niggemann) und die Bayerische Staatsbibliothek in München (Hermann Leskien). Ã?ber herausragende Bibliotheken in Deutschland gibt es drei weitere Beiträge: Paul Raabe schreibt über die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, Jutta Bendt schildert den Weg der Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs in Marbach und Michael Knoche befasst sich mit dem Schicksal der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Drei Beiträge berichten über herausragende Bibliotheken in Ost- und Westeuropa: die Bibliothek Peters des GroÃ?en in Sankt Petersburg (Valerii Leonov), die Jagiellonen-Bibliothek in Krakau (Jan Pirozynski und Krzysztof Zamorski) sowie die Kingâ??s Library in der neuen British Library in London (Graham Jefcoate). Als bedeutende Privatbibliotheken werden vorgestellt: die Fürstliche Bibliothek Corvey (Hartmut Steinecke), Theodor Mommsens private Arbeitsbibliothek (Winfried Sühlo) und die Bibliothek Bertolt Brechts (Edmund Wizisla). Ã?ber den Umgang mit Bibliotheken und Büchern in der zeitgenössischen Kunst unterrichten beispielhaft die Beiträge von Katja Reissner und Peter-Klaus Schuster. Schusters Text ist eine intelligente kunstgeschichtliche Hommage auf Anselm Kiefers Bibliotheken im Hamburger Bahnhof, die er als â??Nationalbibliotheken der Deutschenâ?? versteht. Jeanette Lamble, Jörg Magenau und Dietger Pforte lenken den Blick auf Besonderheiten im alltäglichen Umgang mit Büchern und Dagmar Walach schreibt über eine extravagante Büchersammlung: die preuÃ?ische Theaterzensurbibliothek (â??Die Polizei als Lektorâ??). Der Band wird abgerundet durch Beiträge von Martin Hollender über â??Die optimale Bibliothek Umberto Ecosâ??, Wolfgang Frühwald über â??Die Angst vor dem Buch und der Erinnerungâ?? sowie Hans-Magnus Enzensbergers â??Postskriptumâ?? über den Leser und Bibliotheksbenutzer.
Keine ausführliche Beschreibung für "Die Besondere Bibliothek oder: Die Faszination von Büchersammlungen" verfügbar.
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