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Die Mitgliedschaft in der NSDAP ist ein Indikator, der es erlaubt, die Nähe oder Distanz einer Person zum NS-Regime einzuschätzen. Auf Basis einer repräsentativen Stichprobe quantifiziert dieses Buch erstmals die NSDAP-Mitgliedschaft der Wirtschaftselite und vergleicht sie mit anderen sozialen Gruppen. Der Anteil der Unternehmer und Manager, die in die NSDAP eingetreten sind, war mehr als dreimal so hoch verglichen mit dem Durchschnitt der Bevölkerung, aber deutlich niedriger als der Anteil von NSDAP-Mitgliedern bei Medizinern und höheren Beamten. Mit ihrem Eintritt in die NSDAP gaben die…mehr

Produktbeschreibung
Die Mitgliedschaft in der NSDAP ist ein Indikator, der es erlaubt, die Nähe oder Distanz einer Person zum NS-Regime einzuschätzen. Auf Basis einer repräsentativen Stichprobe quantifiziert dieses Buch erstmals die NSDAP-Mitgliedschaft der Wirtschaftselite und vergleicht sie mit anderen sozialen Gruppen. Der Anteil der Unternehmer und Manager, die in die NSDAP eingetreten sind, war mehr als dreimal so hoch verglichen mit dem Durchschnitt der Bevölkerung, aber deutlich niedriger als der Anteil von NSDAP-Mitgliedern bei Medizinern und höheren Beamten. Mit ihrem Eintritt in die NSDAP gaben die Manager eine Loyalitätserklärung gegenüber dem NS-Regime ab und trugen damit zu seiner Stabilisierung bei.
Autorenporträt
Paul Windolf ist Professor (i.R.) für Soziologie an der Universität Trier.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Formidabel, da empirisch" findet Rezensent Jochen Zenthöfer diese Studie, in der Paul Windolf und Christian Marx aufzeigen, wie sich die Spitzen der deutschen Wirtschaft dem Nationalsozialismus andienten: 37 Prozent der deutschen Manager waren Mitglied der NSDAP, das waren zwar weniger als Mediziner und Juristen, von denen fast 50 Prozent in die Partei eintraten, aber deutlich mehr als im Durchschnitt, erfährt Zenthöfer, der Manager-Anteil in der Partei war dreimal höher als in der Gesamtbevölkerung. Dass sich die Autoren diese Nähe mit einem Mix aus Motiven erklären (Opportunismus, Konformismus, Nazismus), ergibt für den Rezensenten Sinn: Die Wirtschaftsführer versprachen sich mit der Ausschaltung von SPD, KPD und Gewerkschaften eine Stabilisierung der kapitalistischen Ordnung. Dass viele den aggressiven Antisemitismus irrational fanden, hält die Studie auch fest, wie Zenthöfer bemerkt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Der von Marx und Windolf vorgelegte Band ist verdienstvoll, da er eine bedeutende Forschungslücke schließt. Das der Untersuchung zugrundeliegende Quellenmaterial ist quantitativ wie qualitativ gleichermaßen beeindruckend [...].« Jan Schleusener, H-Soz-u-Kult, 2.3.2023 »Es ist das Verdienst von Windolf und Marx, unternehmerische Kontinuitäten vom Deutschen Kaiserreich bis in die frühe Bundesrepublik quantitativ nachgewiesen zu haben. Die Ergebnisse werden kontinuierlich in den Forschungsstand eingebettet und mit biografischen Exkursen zu einzelnen Unternehmern illustriert. Ein Personenregister und ein umfassender Anhang zum Datensatz runden den positiven Gesamteindruck ab.« Sebastian Justke, Sehepunkte, 15.11.2023 »Der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn der Studie besteht nicht nur darin, dass eine quantitativ-empirische Forschungslücke zur Parteimitgliedschaft von Unternehmensführern geschlossen wird. Durch die Verbindung mit qualitativ-biografischen Analysen trägt sie dazu bei, die Motive der Wirtschaftselite besser zu verstehen. Sie zeigt, wie Manager und Unternehmer letztlich opportunistisch das nationalsozialistische System unterstützten, um ihre individuellen Ziele und die ihrer Unternehmen zu realisieren. Das Buch sollte Pflichtlektüre sein für die Managementforschung - über die Geschichtswissenschaft hinaus.« Werner Nienhüser, WSI-Mitteilungen, 77. JG., 2/2024 »Windolf und Marx haben eine beeindruckende, auf einer repräsentativen empirischen Grundlage und zahlreichen unveröffentlichten Quellenbeständen aus staatlichen und Firmenarchiven beruhende Arbeit vorgelegt, welche die Forschung souverän zusammenfasst und weiterbringt - und zugleich neue Akzente zu setzen weiß, etwa durch die differenzierte Analyse der Rolle, die Faktoren wie Alter, Bildung, soziale Herkunft und berufliche Position bei der Entscheidung, Parteimitglied zu werden, spielten.« Werner Bührer, Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Nr. 69 1/2024…mehr