Mit Andreas Rödders Band kommt der "Oldenbourg Grundriss der Geschichte" in unserer jüngsten Vergangenheit an. 1969 war das Jahr des ersten sozialdemokratischen Kanzlers; aber die Zäsur ging tiefer: Es begann das Ende der Nachkriegszeit, deren Schlusspunkt schließlich die Wiedervereinigung bildete. Andreas Rödder stellt seine forschungsorientierte Gesamtdarstellung in einen breiten, europäischen Zusammenhang. Leitlinien sind: die internationale Politik und die deutsche Frage; das politische System und der Sozialstaat; der technologische und ökonomische Strukturwandel; die gesellschaftliche Entwicklung und der Wertewandel im Zeichen der Postmoderne. Ergänzt wird der Band wie immer durch eine ausführliche, thematisch gegliederte Bibliographie.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Hut ab vor Andreas Rödder, fordert Michael Hollmann, denn wenn ein Historiker die eigene Lebenszeit zum Gegenstand der Betrachtung macht und sich dabei den wissenschaftlichen Standards seiner Disziplin gewachsen zeigt, dann demonstriere das "ein hohes Maß an methodischer Disziplin". Und Rödders Darstellung der bundesrepublikanischen Geschichte unter den Ägiden der Kanzler Brandt ("Modernisierungseuphorie"), Schmidt ("Krisenmanagement") und Kohl ("Neuorientierung und Kontinuität") überzeuge nicht allein durch die "treffende" Benennung der Phasen, sondern mehr noch durch gute Lesbarkeit, die sich einer sauber gegliederten chronologischen Darstellung verdanke und eine klare historische Perspektive auf eine junge, noch recht unerforschte Vergangenheit eröffne.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Das Handbuch bietet nicht nur einen ausgezeichneten, für die Lehre überaus nützlichen Überblick über das komplexe Feld der gegenwartsnahen Zeitgeschichte, sondern spiegelt auch die spannenden Perspektiven der aktuellen zeithistorischen Forschung wider." Gabriele Metzler in: Neue Politische Literatur, 2/2005







