Drei Frauen und ein Haus, in dem sie aufeinandertreffen - und entscheiden müssen, was sie retten wollen: ihre Überzeugungen oder die Beziehungen zu den Menschen, die sie lieben.Als Tess mit ihrer Freundin Moyra in eine schöne Altbauwohnung im Leipziger Zentrum zieht, gehen für sie gleich mehrere Träume in Erfüllung. Ihre Beziehung hat endlich ein Zuhause und mit der Unterstützung von Moyras Eltern kann sie sogar ihre eigene Schneiderei eröffnen: und zwar im Erdgeschoss des Hauses, wo Rolf, der Mann ihrer Nachbarin Heike, einen Getränkeladen betrieben hatte, bis dieser der Konkurrenz durch die Lieferservices und der steigenden Ladenmiete zum Opfer fiel.Seit über dreißig Jahren lebt das ältere Paar im obersten Stock des Hauses. Als ihm nun auch die Wohnung gekündigt wird, bieten die jungen Frauen Hilfe an. Aber je mehr Heike und Rolf auf »das kaputte System« und »die korrupten Eliten« schimpfen und allerorten Verschwörungen wittern, desto entschlossener geht Moyra auf Distanz. Tessdagegen gerät in arge Solidaritätskonflikte, und schließlich sind alle gezwungen, zu entscheiden, was sie retten wollen: ihre eigenen Überzeugungen oder die Beziehungen zu den Menschen, die sie lieben.In seinem neuen Roman erzählt Anselm Oelze nicht nur die Geschichte eines Hauses und dreier Frauen. Einfühlsam und lebensnah befasst er sich auch mit den Spaltungen in der Gesellschaft und fragt danach, wie Zusammenleben wider alle Erwartungen gelingen kann.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Der Philosoph und Autor Anselm Oelze beweist sich in seinem neuen Roman als sehr genauer Beobachter mit einem Talent für realistische Dialoge. Nur leider hat er sich offenbar etwas zu viel vorgenommen, meint Rezensent Cornelius Wüllenkemper: zu viele Figuren, an zu vielen Orten, mit zu vielen Geschichten und Befindlichkeiten, sodass nicht nur Wüllenkemper bald die Orientierung verliert, sondern offenbar auch Oelze selbst, der einige seiner Figuren und Handlungsstränge recht schnell aus dem Blick verliert. Erst wenn man sie als Leser oder Leserin bereits vergessen hat, greift er sie wieder heraus aus seinem Knäuel an sich durchaus interessanter Stimmen und Perspektiven. Etwas weniger davon, und "Die da oben" hätte ein wirklich gelungener, vielstimmiger Roman über die diversen Lebensrealitäten und Abhängigkeiten "zwischen Ost und West, zwischen gestern und heute" sein können, so der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Anselm Oelze (...) ist ein genauer Beobachter, klarer Denker und Formulierer. (...) Ein tolles Buch.« (René Römer, mdr Sachsenspiegel, 28.08.2025) »Ein anspruchsvoller Roman, der viele Themen anreist.« (Rainer Moritz, mdr Kultur, 23.07.2025) »Eine kluge Reflexion über das Leben in einer Stadt, die sich ständig wandelt, und über die inneren Kämpfe, die damit verbunden sind.« (Jana Brechlin, Leipziger Volkszeitung, 31.07.2025) »Oelze zeigt wie mit Offenheit und Kompromissbereitschaft ein Zusammenleben privat und gesellschaftlich gelingen kann - sozialpsychologisch (...) sehr gut beobachtet.« (Cornelius Wüllenkemper, Deutschlandfunk, 31.07.2025) »In den Generationenkonflikten, Missverständnissen und Verzweiflungsmomenten, die sich oft nicht im Dialog, sondern in (...) Formen des Schweigens entfalten, ist Oelzes Roman am stärksten.« (Alexandra Huth, kreuzer, 09/2025)