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Dieser Band enthält die Beiträge eines internationalen Symposiums zum Thema Dämonen und Dämonologie der israelitisch-jüdischen und frühchristlichen Literatur. Das Wort Dämon ist von seinem Ursprung her ein wertneutraler Begriff für eine Gottheit niederen Ranges oder ein Mittlerwesen zwischen dem Bereich der göttlichen und der irdischen Welt. Erst im Lauf der jüdisch-christlichen Religionsgeschichte wurde die Bedeutung des Begriffes auf die negative Sphäre des Transzendenten eingegrenzt. Die Autoren der hier gesammelten englischen und deutschen Beiträge erforschen, aus welchen Quellen sich die…mehr

Produktbeschreibung
Dieser Band enthält die Beiträge eines internationalen Symposiums zum Thema Dämonen und Dämonologie der israelitisch-jüdischen und frühchristlichen Literatur. Das Wort Dämon ist von seinem Ursprung her ein wertneutraler Begriff für eine Gottheit niederen Ranges oder ein Mittlerwesen zwischen dem Bereich der göttlichen und der irdischen Welt. Erst im Lauf der jüdisch-christlichen Religionsgeschichte wurde die Bedeutung des Begriffes auf die negative Sphäre des Transzendenten eingegrenzt. Die Autoren der hier gesammelten englischen und deutschen Beiträge erforschen, aus welchen Quellen sich die israelitisch-jüdische und frühchristliche Dämonologie speiste, welche innerbiblischen Entwicklungen sie vollzogen hat und wie sie sich traditionsgeschichtlich weiterentwickelte. Diese Fragen sind nicht nur für die biblische Theologie und das Verständnis der zu untersuchenden theologiegeschichtlichen Epochen, sondern auch für die weitere geistesgeschichtliche Entwicklung von großer Bedeutung.
Autorenporträt
Dr. theol. Armin Lange ist Professor für das Judentum des zweiten Tempels und Vorstand des Instituts für Judaistik der Universität Wien. In seinen Lehrveranstaltungen bestreitet er die Zeit von den Anfängen Israels und Judas bis zum zweiten jüdischen Krieg. In seiner Forschung spezialisiert er sich auf die weisheitliche und prophetische Literatur Israels, die Textfunde vom Toten Meer sowie die Text- und Kanongeschichte der Hebräischen Bibel. Er ist Mitglied des internationalen Herausgeberteams der Textfunde vom Toten Meer.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Friedemann Voigt ist mehr als zufrieden mit diesem Buch, einem Sammelband zum Umgang der israelitisch-jüdischen und frühchristlichen Literatur mit dem Bösen. Denn der Monotheismus hatte ja das Problem, dass er das Böse irgendwie ins Weltbild integrieren und zugleich als das "Nicht-Integrierbare" absondern musste, dabei aber keine weiteren Götter zulassen durfte. "Nur Religionen, die für den Umgang damit plausible Angebote machen, können dauerhaft bestehen", meint Voigt - in diesem Sinne lasse sich die Erfolgsgeschichte des jüdisch-christlichen Monotheismus anhand dieser Textsammlung vortrefflich nachvollziehen und begründen. Wobei der Umgang mit dem Bösen keineswegs ein einheitlicher war: Während im Neuen Testament der Dualismus "einer Unterwelt des Bösen und einer Überwelt des Heils" entworfen werde, sei das Böse im Alten Testament "integraler Teil des Kosmos" - zum Glück für den Monotheismus, findet Voigt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

1873
Fjodor M. Dostojewskij "Die Dämonen"

Dostojewskijs große Romane müssen so dick sein, man würde sich sonst niemals so wunderbar meschugge machen lassen von dem Wahngemenge aus Schuld, Liebe, Gott und Mord und Leid und Rußland, aus dem er, wie aus der alten Ursuppe, Figuren kocht. Er wäre auch viel unerträglicher, als er schon ist, wenn er daneben nicht so sehr viel witziger wäre, als seine Bewunderer meistens vermuten lassen. Diesen sarkastischen und leidenschaftlichen Politthriller aus der russischen Provinz läßt er sehr raffiniert von einem Manne berichten, der eigentlich niemals so ganz auf der Höhe der Ereignisse ist (herrlich etwa der Anfang im Tone einer nun doppelt scheinbaren Betulichkeit - vielleicht tut nämlich der Erzähler auch bloß naiv; oder der Autor tut's, das bleibt offen). Und so setzen sich die komplexen Charaktere des Romans erst im Leser wie aus lauter Spiegelungen zusammen, die Erzählung selber dagegen kann jenen leicht abständigen Duktus behalten, in welchem dann später Dostojewskijs Bewunderer Gide so schön schwelgen konnte - selbst dessen irgendwie "grundlose Taten", die berühmten "actes gratuits", sind hier schon vorbereitet. Gide verzichtet lediglich (lediglich!) auf die Metaphysik, diesen gewissermaßen uneinsehbaren Grund aller Taten, auf den aber Dostojewskij baut - auch in diesem Politthriller, wenn sich in ihm als die tiefere Unwahrheit aller Subversivität der Unglaube entpuppt, und als das schlimme Geheimnis der Schönheit, wenn sie verführt, ohne die Moral zu wecken, dasselbe: nämlich, daß sie ohne Gott auskommen will. Man kann diesem Roman kaum widerstehn, wenn man ihn angefangen hat, und wird verführt, im Menschen und sich selber nicht eigentlich die Abgründe zu entdecken, die man ja schon kannte, aber in den Abgründen Riesengespenster, von denen man nur noch wenig wußte. (Fjodor Dostojewskij: "Die Dämonen". Roman. Aus dem Russischen übersetzt von Marianne Kegel. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1994. 844 S., br., 22,90 DM.) R.V.

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