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In Deutschland müssen Frauen sich immer noch entscheiden: entweder Kinder oder Karriere. Warum? Muß es uns nicht beunruhigen, daß eine Französin, eine Dänin oder eine Italienerin sich nicht vor diese Wahl gestellt sieht? Und warum glauben wir trotzdem immer noch, in Sachen Emanzipation Vorreiter in Europa zu sein? Barbara Vinken analysiert sachlich, prägnant und intelligent den Zusammenhang dieses Mißverhältnisses, seine Ursprünge und Auswirkungen. Ihr Fazit: Die deutsche Politik hat sich immer viel mehr um die Familie als um die Selbständigkeit der Frau gekümmert. Der Grund für diese…mehr

Produktbeschreibung
In Deutschland müssen Frauen sich immer noch entscheiden: entweder Kinder oder Karriere. Warum? Muß es uns nicht beunruhigen, daß eine Französin, eine Dänin oder eine Italienerin sich nicht vor diese Wahl gestellt sieht? Und warum glauben wir trotzdem immer noch, in Sachen Emanzipation Vorreiter in Europa zu sein? Barbara Vinken analysiert sachlich, prägnant und intelligent den Zusammenhang dieses Mißverhältnisses, seine Ursprünge und Auswirkungen. Ihr Fazit: Die deutsche Politik hat sich immer viel mehr um die Familie als um die Selbständigkeit der Frau gekümmert. Der Grund für diese Einseitigkeit ist der uralte, bis heute ungebrochene Mythos der Mütterlichkeit. Wie ein roter Faden zieht er sich vom Protestantismus durch die nationalsozialistische Ideologie bis zum heutigen Bio-Gesundheitswahn: Nur die gesunde Kleinfamilie mit einer Mutter, die sich um alles kümmert, kann gegen die kalte, harte Welt bestehen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Kühl seziert Wiebke Hüster die Thesen der Romanistin Barbara Vinken zum Selbst- und Fremdverständnis der deutschen Mutter, nicht ohne erst mal klarzustellen, dass auch sie keine Retro-Tante ist: In 98,5% der Fälle bleibt in Deutschland für die Kinder die Frau zu Hause, nur für 3% der Kinder unter drei Jahren existiert ein staatliches Betreuungsangebot, betont Hüster. Vinken geht das Thema in einem sozio-ideengeschichtlichen Dreischritt an: Im ersten Teil erklärt sie, warum am "deutschen Sonderweg in der Familienpolitik" die Mütter selbst schuld seien, resümiert Hüster: Die Mütter wollten die Kinder gegen die böse Männerwelt abschirmen, anstatt sie gleich in der Ganztageskrippe abzuliefern. Im zweiten Teil entwickelt Vinken das deutsche Bild von der Mutter aus der Religions- und Bildungsgeschichte. Luther ist schuld, konservative Ärzte und Rousseau: Deren Texte, so Hüster, lese Vinken als "unmittelbaren Ausdruck sozialer Wirklichkeit … Wie aus Traktaten Mentalitäten werden", fragt die Autorin nicht. Im dritten Teil geht es um die nationalsozialistische Fortpflanzungspolitik und ihre vermeintlichen Folgewirkungen. Fazit: Vinken, so Hüster, verortet die Wurzeln der deutschen Muttermisere so tief, um zu demonstrieren, "wie groß die eigene Schaufel ist".

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