Wie lebten Deutsche in Minnesota, in Südaustralien, in Liverpool oder im brasilianischen Rio Grande, wie prägten sie die dortige Kultur, zum Guten und zum Schlechten?
Wer deutsche Geschichte erzählt, bewegt sich zumeist in den Grenzen der Staatsnation, oder konzentriert sich auf die deutsche Gewaltherrschaft und Eroberungsgeschichte des 20. Jahrhundert mit ihren Folgen bis heute. David Blackbourn beweist mit seinem augenöffnenden Buch, wie kurz diese Perspektive greift. Er wählt einen globalen Ansatz und zeigt, wie seit rund fünfhundert Jahren Menschen, Güter, Erfahrungen und neue Ideen aus Deutschland in vielfältiger Weise mit der ganzen Welt verbunden waren. Blackbourn blickt nach Amerika und Asien, nach Afrika und ins restliche Europa, er erzählt Geschichten von Händlern und Missionarinnen, von Siedlern und Wissenschaftlerinnen, Entdeckern, Denkern und Söldnern. Ein überraschender, grandios erzählter neuer Blick auf Deutschland, der zeigt, dass man nicht nur eine Weltgeschichte der Spanier, der Franzosen oder der Engländer schreiben kann - sondern auch eine faszinierende deutsche Geschichte aus globaler Sicht.
Mit zahlreichen Abbildungen
Wer deutsche Geschichte erzählt, bewegt sich zumeist in den Grenzen der Staatsnation, oder konzentriert sich auf die deutsche Gewaltherrschaft und Eroberungsgeschichte des 20. Jahrhundert mit ihren Folgen bis heute. David Blackbourn beweist mit seinem augenöffnenden Buch, wie kurz diese Perspektive greift. Er wählt einen globalen Ansatz und zeigt, wie seit rund fünfhundert Jahren Menschen, Güter, Erfahrungen und neue Ideen aus Deutschland in vielfältiger Weise mit der ganzen Welt verbunden waren. Blackbourn blickt nach Amerika und Asien, nach Afrika und ins restliche Europa, er erzählt Geschichten von Händlern und Missionarinnen, von Siedlern und Wissenschaftlerinnen, Entdeckern, Denkern und Söldnern. Ein überraschender, grandios erzählter neuer Blick auf Deutschland, der zeigt, dass man nicht nur eine Weltgeschichte der Spanier, der Franzosen oder der Engländer schreiben kann - sondern auch eine faszinierende deutsche Geschichte aus globaler Sicht.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Eine lesenswerte Intervention in geschichtswissenschaftliche Diskurse legt David Blackbourn laut Rezensent Gerrit Tiefenthal hier vor. Insbesondere, lernen wir, wendet sich Blackbourne gegen die These eines deutschen Sonderwegs, keineswegs war Deutschland das einzige Land, das durch eine autoritäre Einigung von oben zur Nation wurde, weshalb diese Eigenheit auch nicht den späteren Verlauf der Geschichte erklären kann. Was die Analyse der NS-Zeit angeht, so wendet sich Blackbourn tendenziell gegen die Singularitätsthese, stellt Tiefenthal klar, es gibt für ihn viele Parallelen - und freilich auch ein paar Unterschiede - zwischen der kolonialistischen Gewalt anderer europäischer Länder und den deutschen Verbrechen an Juden und Slawen. Teils wird der Verweis auf den Holocaust als einzigartiges Menschheitsverbrechen als Entschuldung anderer Schrecknisse benutzt, glaubt Blackbourn mit Blick zum Beispiel auf Churchill. Der Rezensent wiederum scheint mit Blackbourns Versuch, die Debatten über Erinnerungskultur auf rituelle Beschwichtigungen zu verkürzen, zu sympathisieren, auch wenn er inhaltlich nicht unbedingt immer mit diesem Buch übereinstimmt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Eine profunde Grundlage für die immer wieder aufflammende Diskussion über deutsche Identität, weswegen jeder, der sich an dieser Debatte beteiligen will, Blackbourns Buch zuvor in die Hand genommen haben sollte.« Herfried Münkler, Süddeutsche Zeitung