Ri Koran war die legendäre Diva des Fernen Ostens. In China geboren, wurde sie in Shanghai als Filmstar und Schlagersängerin bekannt und bald von Hollywood als asiatische Schönheit entdeckt. 1958 kehrte sie nach Japan zurück und kämpfte dort für die Durchsetzung der Menschenrechte. Ian Buruma erzählt in seinem atmosphärisch dichten Roman die Geschichte des 20. Jahrhunderts, aber aus einem vollkommen fremden Blickwinkel. Der in den USA lebende Autor, mit der östlichen und westlichen Welt gleichermaßen vertraut, schreibt über das Schicksal einer großartigen Frau, die Millionen begeisterte und doch bis zum Ende fremd und geheimnisvoll blieb.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Roman, Biografie, gehobene Unterhaltung - von allem ein bisschen entdeckt Alexandra Kedves in Ian Burumas 400-seitigem Porträt Ri Korans, der "Judy Garland des japanischen Films". Dass der Autor gleich drei Erzähler auffährt, um aus dem vielfältigen Leben der zwischen China und Japan fast zerriebenen Leinwanddiva und späteren Politikerin zu berichten, scheint Kedves gut zu verstehen, schließlich war Koran ein schillernder Star. Auch lernt die Rezensentin eine Menge über die finsteren Seiten der japanischen Gesellschaft während und nach dem Zweiten Weltkrieg, ihre Sehnsüchte und ihre Umarmung des Westens. Leider überzeugt die Konstruktion Kedves weniger. Der Bezug zwischen politischer und gesellschaftlicher Erzählung und der Heldin des Buches leuchtet ihr nicht immer umstandslos ein. Und allzu oft hört sie Buruma im Hintergrund dozieren.
© Perlentaucher Medien GmbH
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