Drei Menschen, drei Schicksale und ein kompromissloser, scharf gestochener Blick auf die Zukunft Frankreichs und Europas. "Ein ebenso dunkler wie brillanter Roman." Le FigaroMit hellsichtiger Schärfe erzählt Marion Messina vom gesellschaftlichen Pulverfass, auf dem wir alle sitzen. Die alleinerziehende Lehrerin Sabrina stößt einen ihrer Schüler gegen die Wand. Und fragt sich später, wohin das System sie getrieben hat. Der parismüde Literaturwissenschaftler Paul gibt die Hoffnung auf einen prekären Job an der Uni auf und wird Fleischer in einem Großsupermarkt in der Ardèche. Seinen Freund Aurélien, Kastanienbauer in siebter Generation, zwingen die staatlichen Auflagen indes langsam in die Knie. Als der öffentliche Selbstmord eines Studenten zum Symbol aller Missstände wird und die Armee auf die protestierenden Massen schießt, stehen alle drei vor der Frage: In welcher Zukunft wollen wir leben - und zu welchem Preis?
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Für Kritiker Stefan Michalzik hat Marion Messina den plötzlichen Ruhm und den Vergleich mit Michel Houellebecq verdient. Denn nach ihrem Überraschungserfolg mit dem Debütroman "Fehlstart" von 2017 demonstriere die Autorin nun auch in ihrem zweiten Buch ihr Talent zur effektvollen Zuspitzung der gesellschaftspolitischen Verhältnisse in Frankreich: Im Setting einer sehr nahen Zukunft werde die Schraube des zunehmenden Rechtspopulismus um eine Windung "weitergedreht", so Michalzik, wenn unter einer rechten Präsidentin die Wirtschaft zwar blüht, die Schicht der Wenigerverdienenden jedoch leidet. Davon erzählt Messina durch drei Figurenperspektiven und kommt dabei einer Mentalität "fernab des urban-akademischen Milieus" sehr nahe, lobt Michalzik. Einzig manche Passagen stoßen ihm als etwas "papieren", auf, hier merkt er Messina den journalistischen Hintergrund an. Dass die Schilderung der katastrophalen Situation an anderer Stelle wiederum "kabarettistische" Züge annehme und der Kritiker ein verstecktes "Pamphlet" vermutet, scheint für ihn letztlich dem Roman und seinem Wahrheitsgehalt keinen Abbruch zu tun - er bezeichnet ihn abschließend als insgesamt "sehr gelungen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Messinas Porträts sind scharf, präzise und unerbittlich." Lena Bopp, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.07.24 "Die einzelnen, mit wenigen Strichen aussagekräftig skizzierten Porträts verwachsen zopfartig ineinander, bis ein Gesellschaftsbild entsteht, das düster ist, voller Klassenkampf - und gerade in diesen Monaten erschreckend realistisch." Deborah von Wartburg, Kulturtipp CH, 27.08.24 "[Marion Messina] beherrscht den literarischen Kassandraruf wie wenige ihrer Generation, und sie beweist wie schon in ihrem ersten Buch 'Fehlstart', dass sie nicht nur eine moralische Haltung hat, sondern auch verdammt gut schreiben kann." Romy Straßenburg, Der Freitag, 23.08.24 "Klug, bissig, gelegentlich überzeichnet. ... Messina kann brillant beschreiben." Ulrike Baureithel, Der Tagesspiegel Online, 23.08.24








