Mateusz und Adam, die gemeinsam im polnischen Untergrund gegen das kommunistische Regime gekämpft und sich dort »Blutsbrüderschaft« geschworen haben, gehen nach dessen Zusammenbruch getrennte Wege. Mateusz macht innenpolitisch Karriere und wird schließlich polnischer Ministerpräsident. Adam geht nach dem EU-Beitritt Polens nach Brüssel, wo er in der Europäischen Kommission in der Generaldirektion für Erweiterung arbeitet. Im Streit um den Beitritt Albaniens in die Europäische Union wird aus der einstmals tiefen Verbundenheit der beiden Männer eine unversöhnliche Feindschaft von schicksalhafter Dimension. Auf dem schwankenden Boden eines albanischen Kreuzfahrtschiffs kommt es zum Showdown.
»Mit Die Erweiterung legt [Menasse] nach: ein gewitztes, fesselndes Werk über die Westbalkan-Politik der EU und eine nationalistische Strategie, die sich starker Symbole bedient.« Florian Baranyi orf.at 20221111
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Paul Jandl hat viel Freude am zweiten Teil von Robert Menasses EU-Groteske. Dem Buch, das Jandl als "Unterhaltungsroman für die gebildeten Stände" preist, liegt erneut Menasses Plädoyer für ein Europa der Regionen zugrunde, klärt der Kritiker auf. In diesem Fall möchte Albanien in die EU, aber Macron mauert. Schon wie Menasse die "Arroganz" des Westens gegenüber dem Osten aufspießt, amüsiert den Rezensenten. Wenn dann noch kurz vor der Rückgabe der Helm des albanischen Volkshelden Skanderbeg verschwindet und die europäischen Staatschefs führerlos, aber mit einem Virus an Bord übers Meer schippern, ist der Spaß für Jandl perfekt. Mit ein paar "Redundanzen" , "Kalauern" und Erfindungen kann der Kritiker gut leben, denn: Niemand erkennt das "Absurde der Wirklichkeit" so genau wie Menasse, schließt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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