'Es ist die Geschichte eines Mannes, Louis mit Namen, um die vierzig, ein netter Kerl, aber dauernd abgebrannt, der seine Mutter umbringt, um an das Erbe zu kommen.' Auf diese leicht aberwitzige Idee für eine Geschichte kommt ein Schriftsteller, der sich an die Küste der Normandie zurückgezogen hat, um seinen nächsten Roman zu schreiben. Schon bald ermordet Louis mit ausgesuchter Gönnerhaftigkeit und Diskretion auch die Eltern seiner Freunde - was diesen ein sorgenfreies Leben verschafft. Doch der in sich gekehrte und zurückgezogen lebende Autor kommt durch die Ansprüche seiner Familie und seiner Freunde zunehmend in Bedrängnis und gerät immer mehr unter den verstörenden Einfluss einer Frau. Und schon bald verschwimmt sein Alltag auf befremdliche Weise mit dem seiner Figuren ... Achtung! Schwarzer Humor auf weißem Packeis. Oder: Wie man der Morallosigkeit frischen Wind einhaucht.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Thomas Wörtche ist ein Fan der unkonventionellen, kurzen Noir-Romane Pascal Garniers und auch der hier vorliegende gefällt ihm ganz vorzüglich. Der Plot dreht sich um einen Kinderbuchautor, der ein wenig sympathischer Geselle ist, mit Leuten befreundet ist, die ihre Schwiegermütter aus Fenstern werfen, selbst mit der noch nicht volljährigen Tochter seiner Partnerin Sex hat - und, so Wörtche, ein Buch über einen gewissen Louis schreibt, der gern und oft alte Leute um die Ecke bringt, um sich oder Bekannten materielle Vorteile zu erschleichen. Auf solche Altenmorde verweist auch die Eskimo-Lösung des Titels, beschreibt Wörtche, der allerdings klarstellt, dass es Garnier keineswegs um Ethnologie, oder auch nur um Politik und Soziologie geht. Eher um eine schrittweise Überblendung des Schriftstellers mit seiner Hauptfigur Louis sowie um eine konsequente Düstermalerei, die absolut alles, vom Essen übers Wetter bis zur lieben Verwandtschaft, im denkbar schlechtesten Licht dastehen lässt - wobei das Besondere laut Rezensent dann genau darin besteht, dass das Buch gerade an den finstersten Stellen ins Komische kippt und sich insgesamt eher licht und heiter anfühlt. Was Wörtche schlichtweg super findet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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