Ein Dorf in Mainfranken. Ein Gasthaus mit Geschichte. Eine Familie am Rand des Zerbrechens. Armin, der jüngste Spross der Wirtsfamilie, wächst in einer Welt auf, die von scheinbarer Beständigkeit geprägt ist - doch hinter den vertrauten Fassaden gärt bereits der Wandel. Ehe und Hof zerbrechen, alte Gewissheiten verlieren ihren Halt, während neue Lebensentwürfe anklopfen, aber keine Garantien geben. In Die Eule der Minerva entfaltet Hermann Rapps eine vielschichtige Erzählung über drei Generationen, deren Schicksale eng mit dem "kurzen 20. Jahrhundert" verflochten sind. Der Landgasthof "Zum Goldenen Ochsen" wird dabei zur Bühne des Umbruchs - zugleich Spiegel und Mitgestalter einer sich wandelnden Zeit. Mit feiner Ironie und einem tiefen Gespür für das Tragikomische des Alltags verbindet der Autor persönliche Erzählungen mit gesellschaftlicher Beobachtung, Erinnerungsarbeit mit kulturellem Gedächtnis. Wie Hegels Eule der Minerva, die erst in der Dämmerung ihren Flug beginnt, blickt der Erzähler zurück - in dem Bewusstsein, dass Erkenntnis oft erst im Nachhinein möglich wird. Und in leiser Anlehnung an Kant bleibt die Frage im Raum stehen: Was können wir überhaupt wissen - über die Vergangenheit, über uns selbst, über das, was bleibt? Ein Familienroman, ein Dorfroman, ein Abgesang - und zugleich ein poetischer Versuch, Ordnung im gelebten Chaos zu finden. Für Leserinnen und Leser, die zwischen den Zeilen suchen und in kleinen Geschichten das Große erkennen wollen.
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