Die Falte ist für Deleuze der Beitrag des Barock zur Kunst, besonders aber der Beitrag des Leibnizianismus zur Philosophie. Bei Leibniz entdeckt er die Wendungen vom »Falten«, vom »Ein- und Auswickeln« und rekonstruiert daraus eine barocke Metaphysik. Deleuze macht diese Metaphysik für die Beschreibung der Gegenwart fruchtbar, denn Leibniz' Philosophie führt statt zur Restriktion zur Multiplikation der Prinzipien - damit wird sie zur Alternative einer systematischen Rationalität.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ungewöhnlich, aber anregend findet der Rezensent (Kürzel lx.) Deleuzes Zugang zu Leibniz und dem Barock. Unter seinem "verschobenen Blick" werde das Barock insgesamt wie das Werk des Universalphilosophen zur Produktionsstätte von Krümmungen, von Falten und Ausfaltungen. Einziger Vorbehalt: es sei nicht immer leicht, den "kategorischen Ton" der Deleuzeschen Theoriesprache zu ertragen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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