»»Die Farbe des Granatapfels« ist keine Gegenwartsliteratur, sondern Zukunftsliteratur. Ein Roman-Sprachwerk sondergleichen.« Josef WinklerEine große Geschichte von Liebe und Versöhnung, Krieg und Frieden, Ausgrenzung, Vereinnahmung und Entfremdung im Heranwachsen zwischen den Kulturen.Sommer für Sommer findet ein Mädchen sich fernab seiner österreichischen Heimat auf einer dalmatinischen Insel in der Obhut der Großmutter, nur einen Steinwurf vom Meer entfernt unter dem Blätterdach der Mandelbäume im Lärm der Zikaden. Es hat etwas Paradiesisches und ist zugleich doch auch das Andere, Fremde. Hier die archaische Inselwelt eines Fischerdorfs im Mutter- und Großmutterland, wo man Marschall Tito und seinen Partisanen huldigt und den Sieg über die Deutschen feiert, während die abermals über das Land kommen, diesmal willkommen - als zahlende Touristen. Dort das bürgerliche, behütete Leben in einer österreichischen Provinzhauptstadt (Vaterland), in der sich der nationalsozialistische Bodensatz lange hartnäckig hält und Jugoslawen hauptsächlich als Gastarbeiter in Erscheinung treten.In diesem Roman geht es um Identitätsfindung, Entfremdung, um das Heranwachsen zwischen zwei Kulturen und Kindheitsschauplätzen, nämlich der archaischen Inselwelt in Kroatien und der österreichischen Welt. Es geht auch um die geschlechtliche Identität, um die Widersprüchlichkeit der Erwartungen, Anforderungen und Zumutungen und um die Zugehörigkeit zu Muttersprache und Vatersprache und um die Großmuttersprache.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Martin Lhotzky hat einiges an Anna Baars autobiografisch geprägtem Roman "Die Farbe des Granatapfels" auszusetzen. Zu pathetisch erscheint ihm die Geschichte um die alte Frau, die den Zweiten Weltkrieg als Partisanin überlebte, das Auseinanderfallen Jugoslawiens miterlebte und nun ihre letzten Tage in einem Altenheim in Zagreb zubringen möchte. Zu intim und distanzlos findet der Kritiker außerdem, wie die Enkelin hier von ihrer Großmutter und ihrem Verhältnis zueinander schreibt. Darüber hinaus stört sich Lhotzky nicht nur an den selten übersetzten kroatischen Passagen des Textes, sondern auch an den zahlreichen Wiederholungen dieses Romans, der zwar viele Gefühle aneinanderreihe, aber keinen Erzählstrang zu Ende führe.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»ein Coming-of-Age-Roman, der von Sprachlosigkeit und Sprachermächtigung erzählt« (Ulrich Rüdenauer, Süddeutsche Zeitung, 11.11.2015) »eine Spracharbeiterin, akribische Beobachterin, die keine Scheu hat vor Pathos, Mutlosigkeit oder Scham« (Österreichischer Rundfunk, les.art, 14.03.2016) »Ein einfühlsamer Roman über die Zerissenheit zwischen zwei Kulturen« (Buchprofile/Medienprofile Jg. 61/2016, Heft 1) »kraftvoll bis gewaltig, soghaft und fesselnd lässt dieser Text die Lesenden nicht mehr los« (Virginia, März 2016) »Ein sehr empfehlenswerter Text« (Margarethe Weritsch, Zeitschrift für Integrative Gestaltpädagogik und Seelsorge, Oktober 2016) »(ein) überaus intelligente(r) Roman« (Christine Hoffer, Bücherschau, 2022)







