"Es war das Jahr des Herrn 1989. Die Menschen hörten von Kriegen und von Aufständen, doch sie ängstigten sich nicht, denn das alles musste sich ereignen." So beginnt der Roman "Die Flügel" des Autors Cartarescu aus Rumänien, das Finale der "Orbitor"-Trilogie. Hintergrund bildet die Wandlung der Gesellschaft während der Revolution in Bukarest. Auf den Straßen spielen sich tumultartige Szenen ab, in der Wohnung des Ich-Erzählers läuft tagein, tagaus der Fernseher, und er taucht ein in die Geschichten seiner Vorfahren. So entsteht ein Kaleidoskop von Bewusstseinssplittern - und eines der großartigsten, exzessivsten Werke der Weltliteratur.…mehr
"Es war das Jahr des Herrn 1989. Die Menschen hörten von Kriegen und von Aufständen, doch sie ängstigten sich nicht, denn das alles musste sich ereignen." So beginnt der Roman "Die Flügel" des Autors Cartarescu aus Rumänien, das Finale der "Orbitor"-Trilogie. Hintergrund bildet die Wandlung der Gesellschaft während der Revolution in Bukarest. Auf den Straßen spielen sich tumultartige Szenen ab, in der Wohnung des Ich-Erzählers läuft tagein, tagaus der Fernseher, und er taucht ein in die Geschichten seiner Vorfahren. So entsteht ein Kaleidoskop von Bewusstseinssplittern - und eines der großartigsten, exzessivsten Werke der Weltliteratur.
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Autorenporträt
Mircea Cartarescu wurde 1956 in Bukarest geboren und lebt in seiner Heimatstadt. Seit 1978 veröffentlicht er Lyrik und Prosa, sein Werk wird in vielen Sprachen übersetzt. Preise u.a.: International Dublin Literary Award (2024), FIL-Preis für romanische Sprachen (2022), Thomas-Mann-Preis, Premio Formentor (beide 2018), Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung und Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur (beide 2015). Auf Deutsch erschienen zuletzt der Roman »Solenoid« (2019), die Erzählungen »Melancolia« (2022) und der Roman »Theodoros« (2024).
Ferdinand Leopold, geboren 1960 in Bukarest, lebt in Hamburg. Er übersetzte u.a. E. M. Cioran, Mircea Eliade, Ioan P. Culianu. Zuger Übersetzerstipendium 2013.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Den dritten und letzten Band von Mircea Cartarescus Romantrilogie "Orbitor" liest Andreas Breitenstein mit Mühe zwar, aber auch mit Gewinn. Wie der Autor Ceausescus Schreckensherrschaft und ihr Scheitern in kosmische Dimensionen treibt und sich für seine pralle Darstellung bei Religion, Wissenschaft und Kulturgeschichte bedient, hat Breitenstein beeindruckt. Das vielstimmige Sprachspiel aus Ironie, Erkenntnis, Horror und Satire lässt den Rezensenten an Proust und Joyce denken, an Ionescu und Bruno Schulz, die Bibel und Dante. Überwältigt von der allegorischen Dichte und dem psychedelischen Manierismus der Visionen und Erinnerungen in diesem Buch kann der Rezensent nur staunen, wie unterhaltsam der Totalverzicht auf Erzählökonomie sein kann.
"Ein Stück wirklicher 'Weltliteratur'." Alexander Cammann, Die Zeit, 19.03.15 "Mircea Cartarescu versteht in einer Weise zu erzählen, die überwältigt und packt." Andreas Breitenstein, Neue Zürcher Zeitung, 04.11.14 "Eine Geisterbahnfahrt durchs Ende der Diktatur des Nicolae Ceausescu, ein auseinanderschießendes Erzählgewitter, in das man hineingesogen wird von Cartarescu, dem Höllenbreughel der Literatur." Elmar Krekeler, SWR2, 09.11.14
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