In allerletzter Sekunde kann Captain Gault einen Brandanschlag auf sein Gut in Lahardane vereiteln. Dennoch kommen er und seine englische Frau Heloise zu dem Schluss, dass es höchste Zeit ist, das unsichere Irland zu verlassen. Ganz anderer Meinung ist ihre achtjährige Tochter Lucy. Sie liebt ihr Zuhause und kann sich ein Leben jenseits der Wälder, Felder und langen Strände von Lahardane nicht vorstellen. Nachdem all ihre Proteste nicht fruchten, greift Lucy zum letzten Mittel: Am Vorabend der unwiderruflich beschlossenen Abfahrt reißt sie aus, um das Unabänderliche doch noch zu verhindern. Ein Ereignis, dessen Folgen die Gaults in eine Katastrophe stürzen und ihr Leben von nun an schicksalhaft bestimmen.
In seinem Roman spiegelt der große irische Schriftsteller Trevor nicht nur das Irland der 1920er Jahre wider, in dem ein Ende der feindlichen Auseinandersetzungen zwischen Protestanten und Katholiken, zwischen Arm und Reich nicht abzusehen ist. Er erzählt auch eine tief melancholische Geschichte von verpassten Gelegenheiten und Missverständnissen, die das Leben der Lucy Gault zu einer Tragödie machen. Ein Roman wie ein Requiem.
In seinem Roman spiegelt der große irische Schriftsteller Trevor nicht nur das Irland der 1920er Jahre wider, in dem ein Ende der feindlichen Auseinandersetzungen zwischen Protestanten und Katholiken, zwischen Arm und Reich nicht abzusehen ist. Er erzählt auch eine tief melancholische Geschichte von verpassten Gelegenheiten und Missverständnissen, die das Leben der Lucy Gault zu einer Tragödie machen. Ein Roman wie ein Requiem.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
William Trevors Roman "Die Geschichte der Lucy Gault" hat Rezensent Gustav Mechlenburg so melancholisch gestimmt, dass er erst mal ein Guinness brauchte. Den Roman über die kleine Lucy, die bei der Flucht ihrer protestantischen Eltern aus dem katholischen Irland allein zurückbleibt, findet er "durch und durch depressiv". Trevors Protagonisten stehen so sehr im Bann des tragischen Ereignisses, dass Mechlenburg gar von einer mythologischen Schicksalhaftigkeit spricht. Am besten gefallen ihm die Passagen, in denen Trevor die "sensible Intimität" zwischen Lucys Eltern und ihre an Selbstzerstörung grenzenden Schuldvorwürfe schildert. Ein wenig bedauerlich erscheint es Mechlenburg da, dass sich Trevor nicht ebenso sorgfältig seiner Hauptfigur widmet. Trevors Tonfall beschreibt er als "lakonischen Stil eines allwissenden Erzählers". Der erzählte Zeitraum von achtzig Jahren wirke nahezu zeitlos. Das und Trevors Sprache lassen das Buch, so Mechlenburg, "altmodisch und allegorisch" erscheinen. Wirklichen Tiefgang hat das Buch seiner Ansicht nach nicht. "Aber die fatalistische Unaufhaltsamkeit des Geschehens", resümiert der Rezensent, "zieht den Leser unweigerlich in einen trieftraurigen Sog."
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
