Immer größer werdende Einkommensunterschiede setzen das soziale Band bis zum Zerreißen unter Spannung. Eine Gefahr für die Demokratie?
Zwar haben die Bürger_innen ihre Fähigkeit, sich einzumischen und damit ihren Einfluss, beständig erhöht. Doch während sich die politische Bürgerschaft auf dem Vormarsch befindet, schwindet die soziale dahin. In dieser Kluft liegt die größte Gefahr für die Demokratie selbst. Das Überleben der Demokratie als »politische Form« ist an einen Vergesellschaftungsmodus, an eine »soziale Form« gebunden, in der sich Gleiche als Freie und Freie als Gleiche begegnen können.
Pierre Rosanvallon entfaltet ein sowohl sozial- wie begriffsgeschichtliches Panorama, das die Geschichte der Gleichheitsvorstellungen vom späten 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart des frühen 21. Jahrhunderts darstellt und verknüpft diese Ideengeschichte mit einer kritischen Analyse der aktuellen politischen Situation.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Zwar haben die Bürger_innen ihre Fähigkeit, sich einzumischen und damit ihren Einfluss, beständig erhöht. Doch während sich die politische Bürgerschaft auf dem Vormarsch befindet, schwindet die soziale dahin. In dieser Kluft liegt die größte Gefahr für die Demokratie selbst. Das Überleben der Demokratie als »politische Form« ist an einen Vergesellschaftungsmodus, an eine »soziale Form« gebunden, in der sich Gleiche als Freie und Freie als Gleiche begegnen können.
Pierre Rosanvallon entfaltet ein sowohl sozial- wie begriffsgeschichtliches Panorama, das die Geschichte der Gleichheitsvorstellungen vom späten 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart des frühen 21. Jahrhunderts darstellt und verknüpft diese Ideengeschichte mit einer kritischen Analyse der aktuellen politischen Situation.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Den Gedanken an eine umfassende Demokratie, in der das Gemeinsame nicht über Eigentum, sondern über Beziehungen definiert wird, findet Urs Hafner angenehm. Den Ausführungen des französischen Zeithistorikers Pierre Rosanvallon folgt er daher mit Gewinn. Was den Essay für Hafner zum gedankensprühenden Text macht, sind des Autors historisch fundierte Analysen französischer, aber auch englischer, amerikanischer und deutscher Gleichheits- beziehungsweise Ungleichheitsverhältnisse von der Französischen Revolution bis heute. Rosanvallons sozial- und rechtsphilosophisch grundierte Kritik am Turbokapitalismus mit seinem Pochen auf die Einzigartigkeit des Einzelnen und der Segregation der Gesellschaft, scheint Hafner zwar nicht immer leicht verständlich und mitunter auch widersprüchlich. Doch die Unvoreingenommenheit des Autors, der Umstand, dass er weder kulturpessimistisch noch allzu sehr dem Wohlfahrtszeitalter zugeneigt argumentiert, macht dem Rezensenten das Buch höchst sympathisch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein epochales Werk.« DIE ZEIT







