Der Gesellschafter- und Geschäftsführerkreis einer Familiengesellschaft ist aufgrund der emotional aufgeladenen Beziehungen der Akteure besonders anfällig für Rationalitätsdefizite. Zahlreiche Beispiele aus der deutschen Wirtschaft zeigen, dass der Streit um die Verteilung der Macht und Vermögenswerte in der Familiengesellschaft insbesondere im Rahmen eines Generationenwechsels existenzgefährdend werden kann. Den Rationalitätsdefiziten zu begegnen ist für den nachhaltigen Erfolg der Familiengesellschaft damit essenziell. Während einige Familiengesellschafter vorbeugend umfassende Vertragswerke in und um die Gesellschaft errichten, finden sich nach wie vor Familiengesellschaften, die keine besonderen Regelungsmechanismen implementiert haben.Dieser Problematik steht mit der gesellschaftsrechtlichen Treuepflicht ein Instrument gegenüber, welches dem Verpflichteten die Berücksichtigung der Interessen der Gesellschaft und (Mit-)Gesellschafter auferlegt. Dabei werden Intensität und Umfang der Treuepflicht maßgeblich durch die Gesellschaft selbst sowie ihre Umgebung beeinflusst. Der Autor untersucht die Auswirkungen der besonderen Struktur und Umgebung der Familiengesellschaft auf die gesellschaftsrechtliche Treuepflicht.
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