Das Konsumenten-Navi für Vor- und Nachdenker
Geld regiert die Welt. Geld verdirbt den Charakter. Folglich verdirbt Geld die Welt. Wenn es um Macht, Umsatz und Profit geht, kennen Politik, Industrie und Werbung keine Scham, es wird gelogen, was das Zeug hält. Das Opfer ist immer der kleine Mann bzw. die kleine Frau, gerne auch Endverbraucher genannt. Was also können wir heute überhaupt noch bedenkenlos konsumieren? Wo finden wir brauchbare Informationen? Wie können wir uns wirkungsvoll schützen vor der großen Volksverarsche?
Einer, der Missstände gerne und begeistert aufdeckt, ist der Schauspieler, Autor und Dokumentarfilmer Hannes Jaenicke. Sein Konsumenten-Navi bietet reichhaltiges Material für den kritischen Verbraucher: spannend, unterhaltsam und provokant. Jaenickes Recherchen sind in dieser geballten Zusammenstellung ein wichtiges Zeugnis über die skrupellose Geschäftemacherei in unserer modernen Konsumgesellschaft.
Reingelesen:
»Früher hab ich das wenige Geld, das mir von meinen Theatergagen übrig blieb, mit Hilfe freundlicher Bankberater auf die vermeintlich hohe Kante gelegt, um in der Sommerpause verreisen zu können. Später wunderte ich mich immer sehr, dass mein Erspartes im besten Fall stagnierte oder aber dahinschrumpfte, mit immer sehr überzeugenden Erklärungen der netten Angestellten. Heute weiß ich, dass diese netten Berater arbeiten und vorgehen müssen wie Drückerkolonnen, und nur verdienen, wenn sie ihren Kunden Anlageprodukte andrehen, die nur für die Bank profitabel sind.«
Hannes Jaenicke deckt auf, wie man sich gegen die immer raffiniertere Irreführung und Verdummung des Konsumenten wehren kann
Ein Blick hinter die Kulissen: So durchschauen wir die gefährlichen Machenschaften in unserer Konsumgesellschaft
Geld regiert die Welt. Geld verdirbt den Charakter. Folglich verdirbt Geld die Welt. Wenn es um Macht, Umsatz und Profit geht, kennen Politik, Industrie und Werbung keine Scham, es wird gelogen, was das Zeug hält. Das Opfer ist immer der kleine Mann bzw. die kleine Frau, gerne auch Endverbraucher genannt. Was also können wir heute überhaupt noch bedenkenlos konsumieren? Wo finden wir brauchbare Informationen? Wie können wir uns wirkungsvoll schützen vor der großen Volksverarsche?
Einer, der Missstände gerne und begeistert aufdeckt, ist der Schauspieler, Autor und Dokumentarfilmer Hannes Jaenicke. Sein Konsumenten-Navi bietet reichhaltiges Material für den kritischen Verbraucher: spannend, unterhaltsam und provokant. Jaenickes Recherchen sind in dieser geballten Zusammenstellung ein wichtiges Zeugnis über die skrupellose Geschäftemacherei in unserer modernen Konsumgesellschaft.
Reingelesen:
»Früher hab ich das wenige Geld, das mir von meinen Theatergagen übrig blieb, mit Hilfe freundlicher Bankberater auf die vermeintlich hohe Kante gelegt, um in der Sommerpause verreisen zu können. Später wunderte ich mich immer sehr, dass mein Erspartes im besten Fall stagnierte oder aber dahinschrumpfte, mit immer sehr überzeugenden Erklärungen der netten Angestellten. Heute weiß ich, dass diese netten Berater arbeiten und vorgehen müssen wie Drückerkolonnen, und nur verdienen, wenn sie ihren Kunden Anlageprodukte andrehen, die nur für die Bank profitabel sind.«
Hannes Jaenicke deckt auf, wie man sich gegen die immer raffiniertere Irreführung und Verdummung des Konsumenten wehren kann
Ein Blick hinter die Kulissen: So durchschauen wir die gefährlichen Machenschaften in unserer Konsumgesellschaft
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.06.2013Umdenken mit Hannes Jaenicke
Ganz ehrlich, Leute: Da macht endlich mal einer was und sagt, wie es ist, und die F.A.Z. kommt nur wieder mit Häme. So behauptet es der in den Vereinigten Staaten lebende deutsche Volksschauspieler Hannes Jaenicke gern in Interviews. Er findet es höchstens "amüsant", dass man ihn - den nebenberuflichen Dokumentarfilmer und Tierschützer - als "Affenversteher" und "Vielflieger gegen den Klimawandel" tituliert. Dabei hat er sich einfach zur Pflicht gemacht, zu handeln, wo der Rest nur meckert. Rechnen muss sich das trotzdem. Dazu trägt derzeit ein Buch bei, das Jaenicke mit einer Ko-Autorin schrieb. Das A-Wort und ein Fernsehgesicht auf dem Cover, schon hat es die "Spiegel"-Bestsellerliste aus dem Stand erobert und steht die zweite Woche auf dem Spitzenplatz (Hannes Jaenicke: "Die große Volks-Verarsche". Wie Industrie und Medien uns zum Narren halten. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2013. 192 S., geb., 17,99 [Euro]).
Abgerechnet wird darin mit den Machenschaften folgender Industrien: Automobil, Strom, Mineralwasser, Textil, Medien, Banken, Verpackung, Medizin, Kosmetik und Wein. Das Ganze nennt sich "Konsumenten-Navi" und redet hemdsärmelig Klartext. Alles, was in diesem Buch steht, ist schon zigmal geschrieben und gesendet worden - aber noch nicht von Hannes Jaenicke. Wer sagt denn, dass Bücher originell sein müssen? Es genügt offensichtlich, mit einem groben Recherche-Rechen Informationen zusammenzukehren, meist von den Archivwiesen jener Medien, die zunächst unter Generalverdacht gestellt werden. Dann muss man nur noch mit viel Wut im Bauch losschreiben.
Garniert wird die Zusammenschau unserer Konsum-Misere mit schnippischen Kommentaren à la "Na dann, Prost" und "Tja" und sehr vielen, sehr andeutungsvollen drei Pünktchen ... Eingestreut werden "amüsante Episoden" von Dreharbeiten sowie Anekdoten "aus dem Nähkästchen". Als Quelle dient auch mal die anonyme, aber "erfahrene Internistin", die per Fußnote legitimiert wird ("Gespräch vom 28. 11. 2012"). Immerhin: Jaenicke scheut sich nicht, Sportidolen wie Maria Höfl-Riesch oder Katharina Witt deren werbliches Engagement für "Junk-, Süß- und Fertigfraß" vorzuwerfen. Ihm folgend, wird man künftig nur Uhren der Nobelmarke Jaeger-LeCoultre tragen (CO2-neutrale Produktionsweise, Unterstützung von Umweltprojekten).
Jaenicke will zum "Umdenken" anleiten, wo simples Nachdenken genügte. Würde sein Buch tatsächlich von jener zum Narren gehaltenen Kundschaft gelesen, die ihrer Informationspflicht in Dauerwerbesendungen nachkommt, wäre womöglich etwas gewonnen. Dann könnte man sagen: Respekt, Jaenicke. Aber so? Ganz ehrlich, Leute.
HANNES HINTERMEIER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ganz ehrlich, Leute: Da macht endlich mal einer was und sagt, wie es ist, und die F.A.Z. kommt nur wieder mit Häme. So behauptet es der in den Vereinigten Staaten lebende deutsche Volksschauspieler Hannes Jaenicke gern in Interviews. Er findet es höchstens "amüsant", dass man ihn - den nebenberuflichen Dokumentarfilmer und Tierschützer - als "Affenversteher" und "Vielflieger gegen den Klimawandel" tituliert. Dabei hat er sich einfach zur Pflicht gemacht, zu handeln, wo der Rest nur meckert. Rechnen muss sich das trotzdem. Dazu trägt derzeit ein Buch bei, das Jaenicke mit einer Ko-Autorin schrieb. Das A-Wort und ein Fernsehgesicht auf dem Cover, schon hat es die "Spiegel"-Bestsellerliste aus dem Stand erobert und steht die zweite Woche auf dem Spitzenplatz (Hannes Jaenicke: "Die große Volks-Verarsche". Wie Industrie und Medien uns zum Narren halten. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2013. 192 S., geb., 17,99 [Euro]).
Abgerechnet wird darin mit den Machenschaften folgender Industrien: Automobil, Strom, Mineralwasser, Textil, Medien, Banken, Verpackung, Medizin, Kosmetik und Wein. Das Ganze nennt sich "Konsumenten-Navi" und redet hemdsärmelig Klartext. Alles, was in diesem Buch steht, ist schon zigmal geschrieben und gesendet worden - aber noch nicht von Hannes Jaenicke. Wer sagt denn, dass Bücher originell sein müssen? Es genügt offensichtlich, mit einem groben Recherche-Rechen Informationen zusammenzukehren, meist von den Archivwiesen jener Medien, die zunächst unter Generalverdacht gestellt werden. Dann muss man nur noch mit viel Wut im Bauch losschreiben.
Garniert wird die Zusammenschau unserer Konsum-Misere mit schnippischen Kommentaren à la "Na dann, Prost" und "Tja" und sehr vielen, sehr andeutungsvollen drei Pünktchen ... Eingestreut werden "amüsante Episoden" von Dreharbeiten sowie Anekdoten "aus dem Nähkästchen". Als Quelle dient auch mal die anonyme, aber "erfahrene Internistin", die per Fußnote legitimiert wird ("Gespräch vom 28. 11. 2012"). Immerhin: Jaenicke scheut sich nicht, Sportidolen wie Maria Höfl-Riesch oder Katharina Witt deren werbliches Engagement für "Junk-, Süß- und Fertigfraß" vorzuwerfen. Ihm folgend, wird man künftig nur Uhren der Nobelmarke Jaeger-LeCoultre tragen (CO2-neutrale Produktionsweise, Unterstützung von Umweltprojekten).
Jaenicke will zum "Umdenken" anleiten, wo simples Nachdenken genügte. Würde sein Buch tatsächlich von jener zum Narren gehaltenen Kundschaft gelesen, die ihrer Informationspflicht in Dauerwerbesendungen nachkommt, wäre womöglich etwas gewonnen. Dann könnte man sagen: Respekt, Jaenicke. Aber so? Ganz ehrlich, Leute.
HANNES HINTERMEIER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Hannes Hintermeier scheint mittlerweile auch ein persönliches Problem mit seinem Namensvetter, dem Schauspieler und Autor Hannes Jaenicke zu haben, jedenfalls ärgern ihn dessen Beschwerden über die bösen Kritiken der FAZ ziemlich - und flugs legt er eine weitere nach. Über Jaenickes Buch "Die große Volksverarsche" hat Hintermeier nur wenig, und noch weniger Gutes zu sagen: es wird mit Industrien von Automobil bis Wein abgerechnet, allerdings reichlich oberflächlich und wie mit dem "groben Recherche-Rechen" zusammengetragen, berichtet der Rezensent knapp. Die einzige Kundschaft, die von Jaenickes Buch profitieren könne, sei eine, die ihrer "Informationspflicht in Dauerwerbesendungen" nachkommt, meint Hintermeier.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Hannes Jaenicke, der "Indiana Jones der Mülltrenner" Der Spiegel 27/2013