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Leopold von Ranke: Die großen Mächte. Grundlinien europäischer Weltpolitik Erstdruck in 'Historisch-politische Zeitschrift', II. Band, 1833, Duncker und Humblot, Berlin. Hier nach der Ausgabe von 1916, Insel-Verlag, Leipzig, als Band 200 der 'Insel-Bücherei', mit einem Vorwort von Friedrich Meinecke. Neuausgabe. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2025. Der Text dieser Ausgabe wurde behutsam an die neue deutsche Rechtschreibung angepasst. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage. Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt. Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH Mit 'Die großen Mächte' entwirft Leopold von Ranke eine der einflussreichsten politischen Deutungen des neuzeitlichen Europa. Ausgehend vom Zeitalter Ludwigs XIV. beschreibt er die großen Staaten nicht als bloße Akteure einzelner Ereignisse, sondern als lebendige Individualitäten mit eigenen Kräften, Interessen und geschichtlichen Berufungen. England, Frankreich, Österreich, Preußen und Russland erscheinen in einem fortwährenden Ringen um Gleichgewicht, Macht und Selbstbehauptung. Ranke denkt Geschichte hier nicht moralisch oder ideologisch, sondern realistisch: Politik entsteht aus der Wechselwirkung realer Kräfte, nicht aus Lehrsätzen. Der Text verbindet klare Analyse mit hoher sprachlicher Verdichtung und eröffnet einen weiten Blick auf das europäische Staatensystem, dessen Grundlinien bis weit ins 19. und 20. Jahrhundert wirksam bleiben. Ein klassischer Text politischer Geschichtsschreibung, der analytische Schärfe mit literarischer Autorität vereint.