Immer wieder in ihrer Geschichte wurde die Bundesrepublik von politischen Skandalen erschüttert. Dabei hat jedes Jahrzehnt seine eigenen Anstößigkeiten hervorgebracht. Thomas Ramge lässt die wichtigsten Affären Revue passieren.
In zwölf spannenden Kapiteln werden die Polit-Skandale zum Spiegel deutscher Geschichte.
Aus dem Inhalt:
Bonn bei Rhöndorf - Adenauer und die Hauptstadtfrage Der verlorene John - der Verfassungsschutzpräsident zu Diensten der DDR-Propaganda Bedingt abwehrbereit - die Spiegel-Affäre des Franz Josef Strauß Die Stasi im Kanzleramt - Kundschafter Günter Guillaume wird enttarnt Die gekaufte Republik - Friedrich Karl Flick und die geistig-moralische Wende Waterkantgate - Uwe Barschels Tod in der Badewanne Tanke schön! - Verkehrsminister Krauses persönlicher Aufschwung Ost Bimbes - der Kanzler der Einheit und die schwarzen Kassen und andere ebenso empörende wie unterhaltsame Episoden deutscher Geschichte.
In zwölf spannenden Kapiteln werden die Polit-Skandale zum Spiegel deutscher Geschichte.
Aus dem Inhalt:
Von Globke bis Kohl
Der Fall Globke, die Spiegel-Affäre, der Flick-Skandal, ein Spion im Kanzleramt, ein toter Ministerpräsident in der Badewanne, ein Bundesminister mit privatem Aufschwung Ost, ein Bundeskanzler als Spendensammler - die Bundesrepublik ist sicher keine Bananenrepublik, aber groß angelegte Versuche, mit Geld Macht zu kaufen, gab es immer wieder.
Im Westen nichts Neues
Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als Helmut Kohl, der Ex-Kanzler, am 16. Dezember 1999 im ZDF zugab, persönlich Spenden im Umfang von "anderthalb bis zwei Millionen Mark" in Empfang genommen zu haben, die in keinem Rechenschaftsbericht auftauchten. Fast zeitgleich wurde bekannt, dass ein zweistelliger Millionenbetrag von einem Schweizer Konto in die Kassen der hessischen CDU gewandert war, deren Herkunft für kurze Zeit mit der Lüge erklärt wurde, jüdische Emigranten hätten das Geld der Christenunion vererbt. Doch auch der Blick weiter zurück ist aufschlussreich. So hatte Konrad Adenauer als Präsident des Parlamentarischen Rates mit Tricks dafür gesorgt, dass Bonn und nicht Frankfurt am Main zur Hauptstadt der Bundesrepublik wurde. Und Hans Filbinger musste 1978 als Regierungschef von Baden-Württemberg zurücktreten, nachdem mehrere Todesurteile bekannt geworden waren, die er als Marinerichter unterzeichnet hatte.
Die DDR mischte mit
Die DDR war oft in die Polit-Skandale involviert. Sie belieferte Staatsanwälte mit echten und gefälschten Akten - etwa im Fall des Staatssekretärs Globke -, spannte den Verfassungsschutzpräsidenten John vor ihren Propagandakarren oder unterstützte Westberliner Studenten nach dem Tod von Benno Ohnesorg. Gleichzeitig geriet, so der Autor, der Kampf gegen den Kommunismus im Westen oft zum Standardargument für Politiker, wenn es darum ging, Gesetzesübertritte zu rechtfertigen. Ramge hat in seinem spannend zu lesenden Buch zahlreiche Beispiele dafür zusammengestellt, dass es auch in Deutschland nicht für jeden Politiker selbstverständlich ist, sein Handeln geltendem Recht unterzuordnen.
(Mathias Voigt, literaturtest.de)
Der Fall Globke, die Spiegel-Affäre, der Flick-Skandal, ein Spion im Kanzleramt, ein toter Ministerpräsident in der Badewanne, ein Bundesminister mit privatem Aufschwung Ost, ein Bundeskanzler als Spendensammler - die Bundesrepublik ist sicher keine Bananenrepublik, aber groß angelegte Versuche, mit Geld Macht zu kaufen, gab es immer wieder.
Im Westen nichts Neues
Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als Helmut Kohl, der Ex-Kanzler, am 16. Dezember 1999 im ZDF zugab, persönlich Spenden im Umfang von "anderthalb bis zwei Millionen Mark" in Empfang genommen zu haben, die in keinem Rechenschaftsbericht auftauchten. Fast zeitgleich wurde bekannt, dass ein zweistelliger Millionenbetrag von einem Schweizer Konto in die Kassen der hessischen CDU gewandert war, deren Herkunft für kurze Zeit mit der Lüge erklärt wurde, jüdische Emigranten hätten das Geld der Christenunion vererbt. Doch auch der Blick weiter zurück ist aufschlussreich. So hatte Konrad Adenauer als Präsident des Parlamentarischen Rates mit Tricks dafür gesorgt, dass Bonn und nicht Frankfurt am Main zur Hauptstadt der Bundesrepublik wurde. Und Hans Filbinger musste 1978 als Regierungschef von Baden-Württemberg zurücktreten, nachdem mehrere Todesurteile bekannt geworden waren, die er als Marinerichter unterzeichnet hatte.
Die DDR mischte mit
Die DDR war oft in die Polit-Skandale involviert. Sie belieferte Staatsanwälte mit echten und gefälschten Akten - etwa im Fall des Staatssekretärs Globke -, spannte den Verfassungsschutzpräsidenten John vor ihren Propagandakarren oder unterstützte Westberliner Studenten nach dem Tod von Benno Ohnesorg. Gleichzeitig geriet, so der Autor, der Kampf gegen den Kommunismus im Westen oft zum Standardargument für Politiker, wenn es darum ging, Gesetzesübertritte zu rechtfertigen. Ramge hat in seinem spannend zu lesenden Buch zahlreiche Beispiele dafür zusammengestellt, dass es auch in Deutschland nicht für jeden Politiker selbstverständlich ist, sein Handeln geltendem Recht unterzuordnen.
(Mathias Voigt, literaturtest.de)
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der Untertitel sei berechtigt: Thomas Range, lobt Rolf Lamprecht, erzähle tatsächlich eine "andere Geschichte der Bundesrepublik" - den Älteren zur Erinnerung, den Jüngeren zum Staunen. Der Autor selbst habe die meisten Affären nicht selbst erlebt, "sondern als Erbe vorgefunden, geschickt eingeordnet und spannend beschrieben". Doch es geht um mehr als eine alternative Chronik der BRD vom "rheinischen Filz" bis zu Helmut Kohls "schwarzen Kassen", nämlich um die Frage des politischen Skandals als "ein demokratisches Ritual der Selbstreinigung", das entweder funktioniere oder scheitere. Für die Skandale der bundesrepublikanischen Geschichte, sind sich Autor und Rezensent einig, gelte vor allem Letzteres. So habe die Flick-Affäre "die kriminelle Energie" der Politiker nur noch gesteigert - siehe 1999. Eigentlich habe die politische Klasse allein aus der Spiegel-Affäre die richtigen Lehren gezogen, so dass es einem heute beinahe "unwahr" vorkomme, dass es eine derartige staatliche Verfolgung der Presse einmal gegeben hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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