Der Autor stellt vor dem Hintergrund beunruhigend empfundener Bedrohungsvorstellungen die nationalen und bündnisinternen Entscheidungsprozesse auf dem Weg zum Atlantischen Bündnis vor und gibt in multinationaler Perspektive umfassend Einblick in die höchst unterschiedlichen Interessen und Motive, aus denen sich die Akteure auf eine solidarische Allianz einließen. Die Konsensfindung forderte von ihnen die Berücksichtigung wirtschafts- und finanzpolitischer Gegebenheiten, die Beachtung verteidigungspolitischer und militärstrategischer Bedingungen, hohes Einfühlungsvermögen in mentalitätsgeschichtliche Denkmuster, die Überwindung ideologischer Vorbehalte sowie ein Gespür für innen-, partei- und gesellschaftspolitisch notwendige Rücksichten.
Als die Nordatlantische Allianz aus der Taufe gehoben wurde, trug sie dem Spannungsverhältnis zwischen nationalem Selbsterhalt und Bündnissolidarität durch eine anpassungs- und wandlungsfähige Vertragsgestaltung erfolgreich Rechnung. Darin liegt eines der Geheimnisse, welches die lange Lebensdauer der NATO schon aus ihren Anfängen heraus verständlich macht.
Gero von Gersdorff, geboren 1941, war Historiker am Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Potsdam.
Die nationalen und bündnisinternen Entscheidungsprozesse auf dem Weg zum Atlantischen Bündnis vor dem Hintergrund beunruhigend empfundener Bedrohungsvorstellungen geben in multinationaler Perspektive auf teils neu erschlossener Quellengrundlage umfassend Einblick in die höchst unterschiedlichen Interessen und Motive, aus denen sich die internationalen und nationalen Akteure auf eine solidarische Allianz einließen. Die bündnispolitische Konsensfindung forderte von ihnen außergewöhnliche Modalitäten und Verfahrensweisen, die Berücksichtigung wirtschafts- und finanzpolitischer Gegebenheiten, Beachtung verteidigungspolitischer und militärstrategischer Bedingungen, hohes Einfühlungsvermögen in mentalitätsgeschichtliche Denkmuster, die Überwindung ideologischer Vorbehalte sowie ein Gespür für innen-, partei- und gesellschaftspolitisch notwendige Rücksichten. So wird verständlich, warum unter dem vorrangigen Vorbehalt weitgehender Bewahrung nationaler Souveränität Kosten und Nutzen sowie Chancen und Risiken wachsam abzuwägen waren, um eine tragfähige transatlantische Friedensordnung zu gestalten, die kosteneffiziente kollektive Sicherheit versprach. Als die Nordatlantische Allianz aus der Taufe gehoben wurde, trug sie diesem Spannungsverhältnis zwischen nationalem Selbsterhalt und Bündnissolidarität durch eine anpassungs- und wandlungsfähige Vertragsgestaltung erfolgreich Rechnung. Darin liegt eines der Geheimnisse, welche die lange Lebensdauer der NATO schon aus ihren Anfängen heraus verständlich machen.
Als die Nordatlantische Allianz aus der Taufe gehoben wurde, trug sie dem Spannungsverhältnis zwischen nationalem Selbsterhalt und Bündnissolidarität durch eine anpassungs- und wandlungsfähige Vertragsgestaltung erfolgreich Rechnung. Darin liegt eines der Geheimnisse, welches die lange Lebensdauer der NATO schon aus ihren Anfängen heraus verständlich macht.
Gero von Gersdorff, geboren 1941, war Historiker am Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Potsdam.
Die nationalen und bündnisinternen Entscheidungsprozesse auf dem Weg zum Atlantischen Bündnis vor dem Hintergrund beunruhigend empfundener Bedrohungsvorstellungen geben in multinationaler Perspektive auf teils neu erschlossener Quellengrundlage umfassend Einblick in die höchst unterschiedlichen Interessen und Motive, aus denen sich die internationalen und nationalen Akteure auf eine solidarische Allianz einließen. Die bündnispolitische Konsensfindung forderte von ihnen außergewöhnliche Modalitäten und Verfahrensweisen, die Berücksichtigung wirtschafts- und finanzpolitischer Gegebenheiten, Beachtung verteidigungspolitischer und militärstrategischer Bedingungen, hohes Einfühlungsvermögen in mentalitätsgeschichtliche Denkmuster, die Überwindung ideologischer Vorbehalte sowie ein Gespür für innen-, partei- und gesellschaftspolitisch notwendige Rücksichten. So wird verständlich, warum unter dem vorrangigen Vorbehalt weitgehender Bewahrung nationaler Souveränität Kosten und Nutzen sowie Chancen und Risiken wachsam abzuwägen waren, um eine tragfähige transatlantische Friedensordnung zu gestalten, die kosteneffiziente kollektive Sicherheit versprach. Als die Nordatlantische Allianz aus der Taufe gehoben wurde, trug sie diesem Spannungsverhältnis zwischen nationalem Selbsterhalt und Bündnissolidarität durch eine anpassungs- und wandlungsfähige Vertragsgestaltung erfolgreich Rechnung. Darin liegt eines der Geheimnisse, welche die lange Lebensdauer der NATO schon aus ihren Anfängen heraus verständlich machen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Famoses Buch, befindet Wilfried von Bredow. Die von Gero von Gersdorff rekonstruierte Gründungsgeschichte der Nato hält für den Kenner zwar nicht unbedingt Überraschungen bereit, räumt der Rezensent ein. Schätzenswert wegen ihrer Genauigkeit und ihres quellen- und sekundärliterarischen Rückgrates findet er sie jedoch allemal. Ferner preist Bredow den spannenden Ansatz des Autors, mittels diplomatiegeschichtlicher und systematischer Fragestellungen politische Konzepte, Strategien und Machtinteressen in Westeuropa und in den USA zu erläutern und der Grundfrage nach den Motiven für die westeuropäische Unterstellung unter die amerikanische Hegemonialmacht nachzugehen. Dass dabei auch die Rolle Kanadas in den Blickwinkel des Leser gerückt wird, hält der Rezensent für einen weiteren Vorzug der Arbeit.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Das famose Buch von Gero von Gersdorff rekonstruiert diese Gründungsgeschichte auf das genaueste. (...) Sein Ansaz kombiniert auf überzeugende Weise diplomatiegeschichtliche und systematische Fragestellungen." Wilfried von Bredow, FAZ "Von Gersdorff bewies nicht nur Fleiß: Er hat eine analytisch tiefdringende und schriftstellerisch gelungene Schilderung der Genese des westlichen Militärbündnisses im Range eines Standardwerks geschaffen." Herbert Elzner, perspectivia.net







