Die Geschichte eines griechischen Vaters, rückwärts erzählt - vom Tod auf der Pflegestation bis zurück in die Zeit vor dem ersten Kind, als der Vater noch kein Vater war. Als Neunzehnjähriger verlässt dieser Anfang der fünfziger Jahre seine Heimat und kann wegen der Militärdiktatur lange nicht zurückkehren. In Wien studiert er Medizin, in Schweden heiratet er eine Kunststudentin aus Österreich. Schließlich geht er nach Griechenland zurück, um eine neue medizinische Fakultät und ein Zuhause für seine Familie aufzubauen. Mit Liebe und literarischem Witz beleuchtet Aris Fioretos die Beziehung…mehr
Die Geschichte eines griechischen Vaters, rückwärts erzählt - vom Tod auf der Pflegestation bis zurück in die Zeit vor dem ersten Kind, als der Vater noch kein Vater war. Als Neunzehnjähriger verlässt dieser Anfang der fünfziger Jahre seine Heimat und kann wegen der Militärdiktatur lange nicht zurückkehren. In Wien studiert er Medizin, in Schweden heiratet er eine Kunststudentin aus Österreich. Schließlich geht er nach Griechenland zurück, um eine neue medizinische Fakultät und ein Zuhause für seine Familie aufzubauen. Mit Liebe und literarischem Witz beleuchtet Aris Fioretos die Beziehung zwischen einem Vater und einem Sohn. Eine Hommage an einen geliebten Menschen, dessen Leben von einem Geheimnis geprägt war.
Aris Fioretos, 1960 in Göteborg geboren, ist schwedischer Schriftsteller griechisch-österreichischer Herkunft. Bei Hanser erschienen Das Maß eines Fußes (Essays, 2008), Der letzte Grieche (Roman, 2011), Die halbe Sonne (Prosa, 2013), Mary (Roman, 2016), Wasser, Gänsehaut (Essay über den Roman, 2017) und Nelly B.s Herz (Roman, 2020). 2010 hat Fioretos die erste kommentierte Werkausgabe von Nelly Sachs sowie eine Bildbiographie über die Autorin veröffentlicht. Für seine Übersetzungen - er übertrug u.a. Paul Auster, Vladimir Nabokov und Jan Wagner ins Schwedische - wie für sein eigenes Werk hat er zahlreiche Preise erhalten, darunter 2011 den Literaturpreis der SWR Bestenliste, den Kellgren-Preis der Schwedischen Akademie und 2013 den Großen Preis des Samfundet De Nio sowie 2016 für Mary den Romanpreis des Schwedischen Rundfunks und 2017 den Jeanette-Schocken-Preis der Stadt Bremerhaven. 2020 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Er schreibt regelmäßig im Feuilleton der größten schwedischen Tageszeitung Dagens Nyheter. Seit 2010 ist er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt; seit 2022 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Im Frühjahr 2024 hält er die Poetikvorlesungen in Frankfurt am Main. Aris Fioretos lebt in Berlin und Stockholm.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Viel Freude hatte Rezensent Ulrich Rüdenauer bei der Lektüre dieses "Erinnerungs- und zugleich Selbstvergewisserungsbuchs", das nicht allein als autobiografischer Versuch des Autors, ein Bild des eigenen Vaters zu rekonstruieren, bestehe, sondern vor allem auch als (zudem sorgfältig übersetzte) Literatur hohen Rangs, die den Leser zur Reflexion über die eigene Herkunft anrege. Der Vater des Autors war ein Grieche, den der Militärputsch 1967 dazu zwang, seinen Studienaufenthalt in Österreich und Schweden zum permanenten Exil auszudehnen, erklärt der Rezensent, der diesen Mann und sein Schicksal durch seinen Sohn Fioretos über eine Fülle von genau beobachteten Details kennenlernt. Dazu zählt nicht nur die Sprache, sondern insbesondere auch Gestik und Mimik, die Fioretos mit stilistischer Vielfalt beschreibe. Bei dieser Puzzlearbeit gelingen dem Autor großartige Bilder, konstatiert der Rezensent. Er habe bei der Lektüre angefangen, sich selbst Geschichten aus der eigenen Vergangenheit zu erzählen, bekennt er.
"Aris Fioretos' 'Die halbe Sonne' ist ein hinreißender Lobgesang auf seinen Vater." Ursula März, Die Zeit, 16.05.13 "Fioretos ist ein mit allen Wassern gewaschener Autor, der seine Spurensuche formal so geschickt aufbaut, dass daraus etwas höchst Literarisches wird." Ulrich Rüdenauer, Die Tageszeitung, 18./19./20.05.13 "Wie in allen vorangegangenen Büchern tritt hier ein überaus eleganter Wort- und Zeichenspieler auf den Plan." Jutta Person, Süddeutsche Zeitung, 31.05.2013 "Mehr Worte braucht der wie stets stilistisch blendende und verblüffend einfallsreiche Aris Fioretos nicht." Katrin Hillgruber, Der Tagesspiegel, 01.06.2013
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