Im zweiten Teil erkennt David B., dass sein Bruder unheilbar an Epilepsie erkrankt ist. Dieser hat sich entschieden, sich endgültig in seine Krankheit zu flüchten.Doch seine Familie gibt nicht auf. Solange ein Funken Hoffnung bleibt, wird nichts ausgelassen: Voodoozauber, Reise nach Lourdes, die Rosenkreuzer, Exorzismus usw. David B. beginnt sein Zeichenstudium in Paris, doch sein Bruder lässt ihn auch während seiner Abwesenheit nicht los.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Christoph Haas ist von dem zweibändigen Comic, in denen der französische Zeichner David B. von der Epilepsie seines Bruders und dem Leben der Familie mit der Krankheit erzählt, tief beeindruckt und erschüttert. David B schildert in betont sachlichen Texten und im Gegensatz dazu zwischen Fantastik und Realismus springenden Zeichnungen nicht nur das intime Leben der Familie, die immer mehr isoliert wird, und das hilflose Suchen nach alternativen Heilmethoden, weil konventionelle Mittel nicht nützen. Er öffnet gleichzeitig den Blick auf die größeren Zusammenhänge, wenn er zum Beispiel die spirituellen Absonderlichkeiten der sechziger und siebziger Jahre dargestellt oder den Ersten und Zweiten Weltkrieg in Rückblicken thematisiert. Insgesamt ist es ein düsteres und bedrohliches Bild, das der Zeichner von der Krankheit und ihren Auswirkungen auf die Familie entwirft, und so ist Haas am Ende froh, dass sich so etwas wie ein Silberstreif am Horizont abzeichnet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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