Vom Nashorn, das sich standhaft weigert, in ein Gedicht hineingebracht zu werden, und vom Widerschein des Alphabets in einem Gesicht. Rainer Malkowskis Gedichte gehen von klaren Bildern aus und führen mit Witz und mancher überraschenden Wendung zu erhellenden Reflexionen. Der letzte Gedichtband des großen Dichters - mit einem Nachwort von Albert von Schirnding, der ein Porträt des Dichters zeichnet.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rainer Malkowskis Gedichte gleichen einer Kirchenmaus, findet Nico Bleutge, nicht irgendeiner, gar armen Kirchenmaus, sondern der Maus auf den Bildern von Wilhelm Heess. Sie ist zart und klein und kann die Wucht eines Kirchenbaus brechen oder ins Wanken bringen, schreibt Bleutge. Ähnlich ergeht es ihm mit den Gedichten Malkowskis, in deren "zarten Windungen für einen Augenblick die ganze Welt gespeichert sein kann". Malkowski war einer, so Bleutge, der den genauen Blick hatte und eine Liebe zu den Dingen besaß, ein "Augenmensch", der seine Wahrnehmungen von scheinbar Nebensächlichem in seinen Gedichten entweder zu Stilleben oder in große Denkbilder verwandelte. Der vorliegende Gedichtband versammelt nun, zwei Jahre nach dem Tod Malkowskis, zur Hälfte von Malkowski selbst noch für dieses Buch zusammengestellte Gedichte, zur anderen Hälfte etwa zwei Dutzend Gedicht aus dem Nachlass, die teilweise nur auf Tonband festgehalten waren und offensichtlich noch überarbeitet werden sollten. Albert von Schirnding habe ein kluges Nachwort beigesteuert, schreibt Bleutge, das die lyrische Produktion Malkowskis kritisch und liebevoll begleite.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"...ein Meister des freien Verses, wie kaum ein anderer verstand er es, die Welt- und Sprachteilchen in seinen Gedichten auszubalancieren, sie zu kleinen Denkbildern, zu Stillleben oder Vignetten zu formen ...stets ist dem Ton eine leichte, bisweilen ironische, bisweilen skeptische Distanz zu den Dingen und Wörtern anzumerken." Nico Bleutge, Neue Zürcher Zeitung, 03.09.2003
