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Die Indienpolitik Ost-Berlins war sehr früh auf die staatliche Anerkennung der DDR durch die indische Regierung ausgerichtet. Gelingen sollte dies politisch durch Kontakte zu Politikern wie Nehru und Indira Gandhi, wirtschaftlich durch den Warenaustausch und die Unterstützung indischer Entwicklungsprojekte, propagandistisch mittels der Beeinflussung der Öffentlichkeit in den Medien sowie durch einen Kultur- und Wissenschaftsaustausch. Das Buch stellt dar, wie es Ost-Berlin trotz westdeutscher Gegenpositionen verstand, sich in Indien liberal und demokratisch zu präsentieren und sein Anliegen…mehr

Produktbeschreibung
Die Indienpolitik Ost-Berlins war sehr früh auf die staatliche Anerkennung der DDR durch die indische Regierung ausgerichtet. Gelingen sollte dies politisch durch Kontakte zu Politikern wie Nehru und Indira Gandhi, wirtschaftlich durch den Warenaustausch und die Unterstützung indischer Entwicklungsprojekte, propagandistisch mittels der Beeinflussung der Öffentlichkeit in den Medien sowie durch einen Kultur- und Wissenschaftsaustausch. Das Buch stellt dar, wie es Ost-Berlin trotz westdeutscher Gegenpositionen verstand, sich in Indien liberal und demokratisch zu präsentieren und sein Anliegen dort voranzubringen. Um nicht den Verdacht einer Abhängigkeit aufkommen zu lassen, wurde dabei eine zu große Nähe zur Sowjetunion vermieden. Zudem achtete man zumindest nach außen auf Distanz zu indischen Kommunisten. Die von Ost-Berlin aus gelenkte weitgefächerte Indienpolitik fand in der Freundschaftsbewegung der zweiten Hälfteder 1960er Jahre ihren massenwirksamsten Ausdruck. Doch letztlich konnten weder der Druck Ost- Berlins noch der Gegendruck Bonns die souveräne Entscheidung der indischen Regierung über die Anerkennung der DDR erkennbar beeinflussen.
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Autorenporträt
Prof. Dr. phil. Johannes H. Voigt, D. Phil. (Oxon) 1929 in Groß-Wittensee, Schleswig-Holstein, geboren, studierte die Hauptfächer Geschichte und Anglistik an den Universitäten Kiel, Marburg und London. Nach dem Staatsexamen in Kiel 1959 promovierte er dort im gleichen Jahr über ein Thema der britischen Außenpolitik im 19. Jahrhundert. Von 1959 bis 1961 arbeitete er als Deutsch-Lehrer an der Benares Hindu University in Benares, danach als Dozent für neuere europäische Geschichte an der Panjab University, Chandigarh, in Indien. Mit Hilfe eines deutsch-englischen Forschungsstipendiums untersuchte er von 1963-1967 am St. Anthony's College in Oxford die Anfänge indischer Geschichtsschreibung unter dem Einfluss des Nationalsozialismus, um darüber 1968 zu promovieren. Von 1968 bis 1971 arbeitete er als Research Fellow für neuere indische Geschichte an der Australien National University in Canberra, Australien. 1973 habilitierte er sich mit dem Thema »Indien im Zweiten Weltkrieg« an der U

niversität Stuttgart. Er wurde dort im gleichen Jahr Universitätsdozent und 1978 Professor, als der er sich bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1995 in der danach nicht wieder besetzten Abteilung Überseegeschichte des Historischen Instituts in Forschung und Lehre vorwiegend Themen der indischen, australischen und britischen Geschichte widmete.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Joachim Scholtyseck schätzt Johannes H. Voigts "solide? Studie über die Indien-Politik der DDR von 1952 bis 1972. Die Arbeit vermittelt in seinen Augen eine Reihe von neuen Aspekten zur Weltpolitik der DDR. Auf Grundlage der relevanten deutschen Quellen stelle der Autor die gegenseitige Annäherung zwischen den beiden Ländern nach Stalins Tod dar sowie die Bemühungen der DDR, von Indien völkerrechtlich anerkannt zu werden. Deutlich wird für Scholtyseck, dass die DDR für Indien diplomatisch gesehen ein "Leichtgewicht? blieb, woran auch die Propaganda der DDR, sich in Indien als das "bessere Deutschland? zu inszenieren, nichts änderte. Blamabel scheint dem Rezensenten das Scheitern einer Lieferung von 10.000 DDR-Traktoren wegen technischer Mängel. Für ihn war die Indienpolitik der DDR vor allem eins: "dilletantisch?.

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