Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
"Ein großer Schriftsteller", jubelt Verena Auffermann angesichts dieses Bandes mit sechzehn Erzählungen des Kanadiers Alistair MacLeod. Seine Geschichten spielen fern ab "vom Dreck der Welt", an der Mündung des St.-Lorenz-Stroms, wo es noch Natur gibt und die Menschen von Großstadtquerelen und den "Märkten der Eitelkeit" nichts ahnen, berichtet die Rezensentin. Vor diesem Hintergrund erzähle MacLeod vom Begehren, das er in der Landschaft spiegelt, in dem Bestreben, beides zur Einheit zu bringen, so Auffermann. Dass dies nicht zur "Naturromantik" und falschen Idylle gerate, sieht die Rezensentin in der "unromantischen Härte" der Einsichten des Autors ebenso begründet, wie in der Tatsache, dass er kein Kritiker der Moderne sei, der melancholisch einer besseren Vergangenheit nachtrauert. In MacLeods Buch, dass Brigitte Jakobeit "vorzüglich" ins Deutsche übertragen habe, spielt das Zeitgeschehen weder als Schreckgespenst noch überhaupt eine Rolle, "die Uhr übernimmt die Sonne, nur das Zählwerk, das den Tod bringt, gilt", schwärmt Auffermann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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