Er galt als Luther der Juden - seine Anhänger sahen in ihm einen Messias, für seine Gegner war er ein Scharlatan, ja Ketzer. Jakob Frank war eine der schillerndsten Gestalten im Europa des 18. Jahrhunderts. Die Religionen waren ihm wie Schuhe, die man auf dem Weg zum Herrn wechseln könne: Er war Jude, bevor er mit seiner Gefolgschaft zum Islam und dann zum Katholizismus konvertierte. Er war ein Grenzgänger, der, aus dem ostjüdischen Schtetl stammend, das Habsburger und das Osmanische Reich durchstreifte und sich schließlich in Offenbach am Main niederließ. Die Jakobsbücher sind das vielstimmige Porträt einer faszinierenden Figur, deren Lebensgeschichte zum Vexierbild einer Welt im Umbruch wird. Olga Tokarczuk hat einen historischen Roman über unsere Gegenwart geschrieben, der zugleich ein Plädoyer für Toleranz und Vielfalt ist. Ihr Opus magnum, vom Nobelpreiskomitee explizit in der Begründung erwähnt.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Nach Meinung Sabine Adlers hat Olga Tokarczuk den Literaturnobelpreis 2018 verdient. Die Autorin hält sie für eine fabulierfreudige, fantasiebegabte und geschichtsinteressierte Schriftstellerin, die in der Lage ist, dem Leser ein differenziertes Bild von Polens Geschichte zu vermitteln. Der vorliegende von Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein laut Adler "exzellent" übersetzte Roman über die multiethnische polnisch-litauische Adelsrepublik überzeugt die Rezensentin darüber hinaus mit empathisch gezeichneten lebendigen Figuren und farbigen Schauplätzen und einer turbulenten Handlung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein fulminanter Roman, grandios übersetzt.« Sabine Adler / Deutschlandfunk Kultur, Berlin
»Eine epische Antwort auf die wachsende Intoleranz und geistig-moralische Verengung der Gegenwart.« Richard Kämmerlings / Die Welt»Der Roman ist sinnlich, bildhaft und unheimlich gut erzählt.« Dorota Danielewicz / taz»Ein geniales literarischphilosophisches Großwerk der Nobelpreisträgerin.« Iris Radisch / Die Zeit»1000 sensible, zärtliche, trauererfüllte Seiten ... denkbar größte Literatur.« Fabian Wolff / Süddeutsche Zeitung»Ein schillerndes Porträt eines Grenzgängers an der Schwelle zur Moderne - mit Bezügen zu unserer Gegenwart. Bei der Übertragung des Romans ins Deutsche haben Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein fast ein Wunder vollbracht.« Martin Sander / Deutschlandfunk







