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Wenn man sie rein ließ, selten genug, durften auch Teutonen - Landsknechte, Abenteurer, Jesuiten - früh jenes geheimnisvolle Reich in Übersee betreten, das seit 1492 den Spaniern »gehörte«. Erst nachdem die Staaten des Kontinents unabhängig geworden waren, kamen auch die Deutschen. Michi Strausfeld, die Lateinamerikas Kultur wie kaum eine andere in Deutschland bekannt gemacht hat, berichtet, wie sie kamen, warum und wer das war: Gauner, Exzentriker, arm und reich, Künstler, Kaufleute, die Reichtümer witterten, eine Utopistin mit Kaiserkrone, Forscher, die sich um das kümmerten, was ihnen…mehr

Produktbeschreibung
Wenn man sie rein ließ, selten genug, durften auch Teutonen - Landsknechte, Abenteurer, Jesuiten - früh jenes geheimnisvolle Reich in Übersee betreten, das seit 1492 den Spaniern »gehörte«. Erst nachdem die Staaten des Kontinents unabhängig geworden waren, kamen auch die Deutschen. Michi Strausfeld, die Lateinamerikas Kultur wie kaum eine andere in Deutschland bekannt gemacht hat, berichtet, wie sie kamen, warum und wer das war: Gauner, Exzentriker, arm und reich, Künstler, Kaufleute, die Reichtümer witterten, eine Utopistin mit Kaiserkrone, Forscher, die sich um das kümmerten, was ihnen Alexander von Humboldt übrig gelassen hatte. In Massen kamen sie erst spät: Auswanderer, die daheim verhungert, Juden, die umgebracht worden wären, auch ihre Nazi-Quälgeister, die hier nach 1945 ein Versteck fanden. Und heute? Ein lateinamerikanisches Tableau, von 1492 bis zur Gegenwart, in kräftig deutschen Farben.
Autorenporträt
Michi Strausfeld, Hispanistin, Anglistin, Romanistin, lebt in Berlin und Barcelona. Zuletzt erschien von ihr bei S. Fischer 'Gelbe Schmetterlinge und die Herren Diktatoren. Lateinamerika erzählt seine Geschichte' (2019) und 'Gaumenfreuden' bei Wagenbach (2023). Für Berenberg hat sie den Band 'Unerwartete Nachrichten' von Julio Cortázar herausgegeben (2022).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Lesenswert und hoffnungsvoll ist dieser Text, lobt Rezensent Rainer Moritz. Die Autorin entdeckte als junge Frau Lateinamerika und setzte sich jahrzehntelang dafür ein, die Kultur des Kontinents im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen. Sie macht einen Streifzug durch fünf Jahrhunderte, erzählt von Forschern, Verfolgten und Glücksrittern, die Europa den Rücken kehrten, darunter Alexander von Humboldt, Maria Sibylla Merian oder der Kinderwagenfabrikant Carlos Gesell. Sie berichtet sowohl von politischer Flucht und Zuflucht vor Faschismus, aber auch davon, wie man dem Nationalsozialismus dort schon früh huldigte. Skurrile Abenteuer kommen hier ebenfalls vor,  wie auf den Galapagosinseln, wo der deutsche Arzt Friedrich Ritter und seine Geliebte Dore Strauch in den Dreißiger Jahren ein "Paradies" errichten wollten, das unter anderem die Hochstaplerin Eloise Wagner de Bousquet anzog, die sich selbst zur Kaiserin von Galapagos ausrief. Strausfeld zeigt, wie Lateinamerika einst Europa faszinierte, und hofft, dass die "gegenwärtig Ignoranz" bald ein Ende haben wird, schließt der überzeugte Kritiker. 

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