Saha
Die neunzehnjährige Camille ist verlobt mit dem fünf Jahre älteren Alain. Obwohl er irgendwie das Gefühl hat, sie sei nicht wirklich die Richtige, vielleicht zu einfach, nicht ganz auf seinem Niveau, wird geheiratet und ein Haus renoviert. Da dieses nicht rechtzeitig fertig wird, zieht man
vorübergehend in eine Wohnung im neunten Stock eines Hochhauses, erst ohne Alains liebesbedürftige…mehrSaha
Die neunzehnjährige Camille ist verlobt mit dem fünf Jahre älteren Alain. Obwohl er irgendwie das Gefühl hat, sie sei nicht wirklich die Richtige, vielleicht zu einfach, nicht ganz auf seinem Niveau, wird geheiratet und ein Haus renoviert. Da dieses nicht rechtzeitig fertig wird, zieht man vorübergehend in eine Wohnung im neunten Stock eines Hochhauses, erst ohne Alains liebesbedürftige Kartäuserkatze Saha, aber aus Gründen der innigen Zusammengehörigkeit wird der „kleine Puma“ bald nachgeholt. Die Eifersucht nimmt ihren Lauf …
Poetisch und bildhaft erzählt Sidonie-Gabrielle Colette diese besondere Beziehungsgeschichte, die nicht so sehr durch eine Handlung im klassischen Sinne besticht, sondern vielmehr abzielt auf die Betrachtung von Gefühlen und Stimmungen. Insbesondere Alains Gespräche mit sich selbst und mit Saha prägen etliche Szenen und zaubern einen kunstvollen Anstrich über diese ungewöhnliche Geschichte. Während für andere eine Katze ein profanes Haustier ist, ist Alain der Ansicht: „Eine Katze ist nur eine Katze. Aber Saha ist Saha.“ [kindle, Pos. 480]. Träume, Erinnerungen, Schwärmereien verschmelzen zu einem Gedicht um die Liebe, die körperliche Vereinigung ebenso wie die geistige Übereinstimmung zweier Wesen. Wie passen da Drei unter einen Hut? Colette weiß die Antwort, die sie fein interpretiert, psychologisch fundiert und kritisch beleuchtet.
Ein lebendiger Roman voller Poesie und Hass, wo ist da die Harmonie geblieben? Eine interessante Darstellung mit wenigen markanten Charakteren. Empfehlung!