Nicht alle Menschen sind mit den aktuellen Entwicklungen in Putins Russland einverstanden. Zu ihnen gehört auch Ljudmila Ulitzkaja. In vierzig Texten verbindet sie ihre Familiengeschichte mit der Frage nach der Zukunft des Landes. Sie erzählt von ihrer Kindheit und Jugend in Moskau, von den Menschen und Büchern, die sie liebt, und davon, wie sie zum Schreiben kam. Mit einer Offenheit, die überrascht und berührt, gewährt sie dem Leser Einblick in russische Alltagserfahrungen, die auch Fragen der Moral, Ethik und Religion umschließen.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ob es Desillusionierung ist oder Altersweisheit, der sie in Ljudmila Ulitzkajas Essayband begegnet, scheint der Rezensentin Ilma Rakusa nicht eindeutig feststellbar. Lebenszugewandt und wahrhaftig, neugierig und zum Nachdenken bewegend sind die Texte über Putins Russland, Toleranz und Lüge, Geschlechterverhältnisse oder Schlaflosigkeit für Rakusa in jedem Fall. Eine der bedeutendsten russischen Gegenwartsautorinnen zeigt sich laut Rakusa hier von sehr persönlicher Seite, wenn sie über Freunde, ihre jüdischen Großeltern oder über prägende Lektüreerfahrungen schreibt. Zumeist spürt Rakusa in den Texten den Widerstand gegen ideologische Bevormundung, den Wunsch nach moralischer Integrität sowie andererseits die Angst und den produktiven Zweifel der Autorin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Es ist ihre ebenso klare wie einfühlsame Sprache, die im scheinbar Fragmentarischen das grosse Ganze eines reichen Lebens aufscheinen lässt.« Klara Obermüller, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 26.04.15 "Sie erweist sich als kluge, warmherzige, einfühlsame und moralisch unbestechliche Zeitgenossin, die Selbstkritik ebenso beherrscht wie die Entlarvung unhaltbarer politischer Zustände." Ilma Rakusa, Neue Zürcher Zeitung, 09.04.15 "Ljudmila Ulitzkaja ist die vermutlich einflussreichste Schriftstellerin des heutigen Russlands." Elke Schmitter, Spiegel, 21.03.15 "...in hohem Maße lesenswert. Es sind sämtliche Aufzeichnungen einer lebenserfahrenen Frau, die genau weiß, wie politisch - zumal in Russland - das Private sein kann." Katharina Granzin, Frankfurter Rundschau, 10.03.15 "Ljudmila Ulitzkaja ist die wohl bekannteste und streitbarste russische Schriftstellerin dieser Tage ... Wer sie liest, wird Russland, das uns wieder fremd und bedrohlich scheint, ein bisschen besser verstehen." Sabine Berking, Frankfurter Allgemeine, 04.03.15 "Klug und leidenschaftlich erzählt sie über ihren Alltag, über Freundschaft, Liebe, den Tod. Noch das Privateste ist bei ihr politisch, noch inder aussichtslosesten Situation gibt es einen Funken Hoffnung. Die Fragen, die sie stellt, die Ansichten, die sie äußert, fordern die Mächtigen Russlands heraus. Das Beste, was man von Literatur erwarten kann." Gabriele Denecke, ARD Titel, Thesen, Temperamente, 22.02.15







