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Las man in früheren Zeiten im Vogelflug oder in den Eingeweiden von Tieren, um sich die Angst vor dem, was kommen mag, zu nehmen, erlauben uns heute Algorithmen einen nahezu unfehlbaren Blick in die Zukunft. Doch das Vertrauen in das prognostizierende Vermögen von künstlicher Intelligenz birgt Risiken und lässt allzu schnell ein fatalistisches Bild entstehen: Indem wir uns der technologischen Mittel bedienen, um die Kontrolle über Zukunft und Ungewissheit zu erhöhen, büßen wir zusehends unsere Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit und also auch Kontrolle ein - Vorhersagen werden zu Bestimmungen,…mehr

Produktbeschreibung
Las man in früheren Zeiten im Vogelflug oder in den Eingeweiden von Tieren, um sich die Angst vor dem, was kommen mag, zu nehmen, erlauben uns heute Algorithmen einen nahezu unfehlbaren Blick in die Zukunft. Doch das Vertrauen in das prognostizierende Vermögen von künstlicher Intelligenz birgt Risiken und lässt allzu schnell ein fatalistisches Bild entstehen: Indem wir uns der technologischen Mittel bedienen, um die Kontrolle über Zukunft und Ungewissheit zu erhöhen, büßen wir zusehends unsere Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit und also auch Kontrolle ein - Vorhersagen werden zu Bestimmungen, Möglichkeiten zu Richtwerten und der Mensch wird auf die Rolle des bloßen Erfüllungsgehilfen reduziert. Damit dies nicht zur selbsterfüllenden Prophezeiung wird, gilt es, sich daran zu erinnern, dass es der Mensch ist, der die digitalen Technologien geschaffen hat, denen er Wirkmacht zuschreibt. Es gilt, wie Helga Nowotny mit bestechendem Optimismus nachweist, sich der eigenen Wirkmachtbewusst zu werden und eine Zukunft zu ermöglichen, die zu gleichen Teilen aus menschlichem Geist und mechanischen Geräten besteht.
Autorenporträt
Helga Nowotny, 1937 in Wien, ist emeritierte Professorin der ETH Zürich. Ihre interdisziplinären Forschnungsschwerpunkte bewegen sich im Feld der Wissenschaftsforschung. Für 2018 wurde Nowotny die Leibniz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zugesprochen. Sabine Wolf , 1982 in Wien geboren, studierte Internationale Beziehungen und Friedensstudien in Brighton, Guadalajara (MEX), Barcelona und London. Sie übersetzt aus dem Englischen und lebt in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dass dieser Band von Helga Nowotny zu einem Thema, das von rasanten Entwicklungen geprägt ist, im englischen Original schon zwei Jahre alt ist, erweist sich für die Rezensentin Sibylle Anderl am Ende eher als Qualität. Sie lobt vor allem zwei Eigenschaften: das essayistisch Offene, das auch für die neuesten Fragen zum Thema ausreichend Hallraum biete, und Nowotnys "äußerst differenzierte" Sicht auf Künstliche Intelligenz, die sowohl von Alarmismus als auch Spekulation weit entfernt zu sein scheint. Als Nowotnys Hauptanliegen zum Thema skizziert die Rezensentin vor allem ihre Idee eines "digitalen Humanismus", und die meint, dass die von uns selbst in Gang gesetzten Algorithmen stets von einem menschlichen Standpunkt aus gedacht sein sollten, denn sonst liefen wir Gefahr, zu Zauberlehrlingen zu werden und uns den Urteilen einer Künstlichen Intelligenz, die wir selbsterfunden haben, unterwerfen zu müssen. Nachdenken über Künstliche Intelligenz, so Anderl, heißt darum Nachdenken über die Frage, "was Menschsein eigentlich bedeutet". Bei Nowotny hat sie zum Thema viele Anregungen gefunden.

© Perlentaucher Medien GmbH