Hoederer, ein vom Pech verfolgter Altachtundsechziger, überfällt die Bank einer kleinen Stadt. Das Glück stellt sich dem lebenslangen Pechvogel auch diesmal nicht auf seine Seite: Sein Warnschuß tötet unglücklich eine Frau. Auf seiner Flucht entwendet er ein Auto: Was Hoederer nicht weiß, ist, daß er jetzt auch zum Entführer geworden ist, denn im Fond des Wagens versteckt sich ein Mädchen im Engelskostüm: Malu, mit ihren zwölfeinhalb Jahren bereits ein berühmter Fernsehstar; sie war mit ihrem Chauffeur zu einem nächtlichen Dreh an einem See im Wald nördlich von Berlin unterwegs. Dort wartet das Team, insbesondere die resolute Produzentin und ihr Handlangerregisseur ungeduldig auf das Eintreffen des Mädchens. Hoederer faßt schon wieder einen fatalen Entschluß: Anstatt die Kleine freizulassen, verlangt er Lösegeld für die Freilassung des Mädchens. Auf der Suche nach einem geeigneten Versteck gelangen sie in einen tief verschneiten Wald. Und es entspinnt sich ein Gespräch zwischen der kleinen Geisel, die bald die Situation in die Hand nimmt, und ihrem verzweifelten - letztlich jedoch gutherzigen Entführer. Doch reichen die zwölf Stunden bis zur Lösegeldübergabe mit der "kleinen Garbo", wie er sie nennt, aus, um sein versäumtes Leben nachzuholen?
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Für Rezensent Wolf-Bernhard Essig hat dieser Roman das "Zeug zum Bestseller". Denn noch virtuoser als in seinem "Schundroman" verbindet Bodo Kirchhoff darin seiner Ansicht nach literarische und filmische "Genre-Ingredienzen" zu etwas ganz und gar Originellem. Im Zentrum steht der Beschreibung des Rezensenten zufolge Luise März, ein "pubertierender Kinderstar", die mit ihrem Hund Lorca zufälliges Opfer einer Entführung wird. Der Täter ist kein wirklicher Bösewicht, sondern eher durch unglückliche Fügung in die Sache herein geschlittert und die Art, wie nun Kirchhoff in seiner Geschichte Realistisches mit Märchenhaftem und Schauerelementen mischt, begeistert den Rezensenten bis zur letzten Seite. Da treten, wie er uns mit größtem Vergnügen wissen lässt, heulende Wölfe ebenso in Erscheinung wie die geld- und aufmerksamkeitsgeile Sphäre des Privatfernsehens. "Wie kann man einem die Welt erklären, der nicht fernsieht", zitiert der Rezensent das an ihrem altmodischen Entführer verzweifelnde Entführungsopfer und freut sich diebisch an Kirchhoffs kongenialem Mix, in dem es neben "bedeutungsschweren Naturimpressionen" auch eine Art Soundtrack aus Schlagern, Pop-Stücken und Opern gibt, und der seinen populärem Geschmack ebenso gerecht zu werden versteht wie seinen intellektuellen Ansprüchen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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In seinem Roman 'Die kleine Garbo' erzählt Bodo Kirchhoff die ebenso zeitgemäße wie wunderbare Geschichte vom Glück im Unglück. Morgenpost Sachsen 20121130
»In seinem Roman >Die kleine Garbo< erzählt Bodo Kirchhoff die ebenso zeitgemäße wie wunderbare Geschichte vom Glück im Unglück.« Dresdner Morgenpost 30.11.2012







