Über die Königin im frühen Mittelalter wird hier erstmals eine zusammenhängende Darstellung vorgelegt. Der erste Teil des Buches behandelt die politische Geschichte der einzelnen Reiche der Völkerwanderungszeit bis zum Ende des Karolingerreiches unter besonderer Berücksichtigung der Königinnen und ihres politischen Einflusses. Bedeutende Königinnen wie die Ostgotin Amalaswintha, die Westgotin Goiswinth, die Langobardinnen Theudelinde und Ansa, aber auch die Merowingerinnen Radegunde, Brunichild sowie Balthild und nicht zuletzt die Karolingerinnen Bertrada, Judith, Angilberga und Richgard erhalten ein deutlicheres Profil. Im zweiten Teil werden in vergleichender Betrachtung ausgewählte Aspekte untersucht wie die Herkunft der Königinnen, auswärtige Heiraten und Ehetrennungen, ihre Ausstattung und der Hofstaat, aber auch Regentschaften, politische Intervention, Tod und Begräbnis sowie das Nachleben und nicht zuletzt die Rolle der Königstöchter.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Nicht die Quellen schweigen, sondern die Autorin, meint der Rezensent und Mediävist Michael Borgolte einigermaßen enttäuscht angesichts dieses Buches über Leben und Wirken der frühmittelalterlichen Königinnen. Obwohl die Überlieferung, Chroniken und Realien dafür vorhanden sind, wie Borgolte weiß, scheint sich Martina Hartmann nicht zu trauen, die Pfade der männlich dominierten Mediävistik zu verlassen, statt Geschichte konsequent aus Frauensicht zu schreiben und den Anteil der Königinnen an der Reichsgeschichte herauszuarbeiten. So bleibt das Buch für Borgolte bloß "marginale Ergänzung" bereits bekannter Fakten "für Fachkollegen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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