»Die Geschichte bewegt sich nicht im Ochsengang, nicht in einem gleichmäßigen Trott. Sie gleicht eher den wilden Sprüngen eines Pferdes, das nach Tagen im Stall wieder auf die Weide gelassen wird.« In seinen aktuellen Kolumnen ist Lukas Bärfuss mal analytisch kühl, mal argumentiert er leidenschaftlich polemisch, ob es um Corona geht oder um die Gleichberechtigung der Frauen, um Identitätspolitik, um die USA, China, den Brexit und immer wieder um die Schweiz. Durchaus bemerkt er, dass die ständigen Veränderungen den Menschen Angst machen können, aber dennoch macht er als die größere Gefahr die Stagnation aus. Als wacher Zeitgenosse will er sich einmischen, als genauer Beobachter und denkender Mensch, der Politisches und Poetisches in der Tradition Heinrich Heines zusammenbringt.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Lukas Bärfuss ist ein Moralist, behauptet Rezensent Jan Wiele. Er möchte selbst ein guter Mensch sein und Werke schreiben, die dieses Gutsein im Sinne globaler Gerechtigkeit reflektieren, lernt Wiele aus den Bärfuss-Essays. Psychologische Einfühlung und Fabulisierungslust im Roman lehnt der Schweizer Autor ab. Doch immerhin gestehe er ihm als Form - solange er "glaubwürdig" ist - noch eine Existenzberechtigung zu. Ist das jetzt Neue Sachlichkeit oder doch eher Sozialistischer Realismus, fragt sich der Rezensent. Etwas sonderbar, dass Bärfuß aber einen Kanon vermisst, der in der Schweiz bereits abgeschafft sei. Glaubwürdiger soll der aber sein, nicht mittels Manipulationen, sondern mit Argumenten erstellt, lesen wir. Wiele möchte drüber nachdenken.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Dem Autor und Büchnerpreisträger Lukas Bärfuss geht es in jeder Zeile um das Ganze« (Felix Stephan, Süddeutsche Zeitung, 24.11.2020) »ein hochanregender Essayband« (Wilm Hüffer, SWR2 am Morgen, 02.12.2020) »Deutlicher denn je wird in diesem, seinem dritten Essayband, dass Bärfuss das Ideal eines Schriftstellers als eines guten, vorbildlichen Menschen anstrebt.« (Jan Wiele, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.01.2021) »empathisch geschrieben - deshalb sehr lesenswert« (Brigitta Klaas Meilier, P.S., 29.01.2021)







