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In der gegenwärtigen Forschung wird die Hervorbringung von Kunst und Wissenschaften vor allem unter dem Gesichtspunkt der Abhängigkeit thematisiert, in der sie von ihren Auftrag- bzw. Geldgebern steht. Das Augenmerk gilt den partikularen Interessen, die politisch Mächtige verfolgen, wenn sie Künstler oder Gelehrte alimentieren: Repräsentation, Legitimierung von Herrschaftsansprüchen, Distinktion mit Hilfe von kulturellem Kapital lauten die gängigen Stichworte. Demgegenüber wird in diesem Band gezeigt, dass umgekehrt auch die Mächtigen von den Kulturschaffenden abhängig sind. Denn Wissenschaft…mehr

Produktbeschreibung
In der gegenwärtigen Forschung wird die Hervorbringung von Kunst und Wissenschaften vor allem unter dem Gesichtspunkt der Abhängigkeit thematisiert, in der sie von ihren Auftrag- bzw. Geldgebern steht. Das Augenmerk gilt den partikularen Interessen, die politisch Mächtige verfolgen, wenn sie Künstler oder Gelehrte alimentieren: Repräsentation, Legitimierung von Herrschaftsansprüchen, Distinktion mit Hilfe von kulturellem Kapital lauten die gängigen Stichworte. Demgegenüber wird in diesem Band gezeigt, dass umgekehrt auch die Mächtigen von den Kulturschaffenden abhängig sind. Denn Wissenschaft und Kunst können — statt als Propaganda und schöner Schein — auch als spezifische Formen universalistischer Rationalität aufgefasst werden. So begriffen, sind sie es, die in ihren Ausdrucksformen und Diskursen über die Vernünftigkeit einer Herrschaft verhandeln. Indem sie politische, wirtschaftliche und soziale Geltungsansprüche argumentativ bzw. ästhetisch durchdeklinieren, stellen sie diese zugleich auf den Prüfstand und sie geben als Experten für die Erzeugung von Neuem den Herrschern unbekannte, fremdartige Ideen.
Autorenporträt
Johannes Süßmann, geboren 1964, ist Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Paderborn.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Caspar Hirschi ist erfreut über die mit diesem Band wahrgenommene Chance, die Kunst- und Wissenschaftsförderung einmal historisch zu untersuchen. Was er aus den der These von der untrennbaren Verbindung und Verbindlichkeit zwischen Kunst und Wissenschaft hier und Macht dort subsumierten 13 Beiträgen erfährt, überzeugt ihn allerdings nicht durchweg. Interpretatorisch brillant zum Beispiel erscheint ihm eine "Relektüre" von Vasaris Bildnis von Cosimo I. Überzogen dagegen findet er allzu positive Sichtweisen auf das Verhältnis von Künstler und Mäzen. Dass die Behauptung von Kollegialität, ja Kongenialität den Band prägt, hält Hirschi für bedauerlich. Um so mehr, als der entsprechende Grundsatzartikel des Mitherausgebers Ulrich Oevermann für ihn sehr sprachnebulös ein Bild des Machtmenschen zeichnet, das ihm fantastisch vorkommt.

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