Ein erschütternder Tatsachenroman über einen einzigartigen Fall österreichischer Zeitgeschichte
Eine Talöffnung in den Ostalpen, April 1945, die Tage des »Tausendjährigen Reiches« sind gezählt. Innerhalb kürzester Zeit ist es auf ein Nichts geschrumpft, und am Rand dieses Nichts steht die Rote Armee und wartet, bis die Schlacht um Wien entschieden ist. Wo alles längst zu spät ist, aber eben noch nicht alles vorbei, errichtet Kreisleiter Johann Braun sein höchstpersönliches Standgericht, ein privates Mordregime. Willkürlich werden Menschen abgeurteilt, mit denen er oder einer seiner Helfer eine Rechnung offen hat, »politisch Unzuverlässige«, vermeintliche Deserteure, Angeschwärzte, Männer wie Frauen, Ältere und Jüngere, Leute, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind.Martin Prinz erzählt vom Ungeheuerlichen, nüchtern und den Tatsachen verpflichtet. Das ist möglich, weil den Mördern von damals wenig später der Prozess gemacht wurde. Weil das Monströse in penibler Kleinarbeit aufgearbeitet wurde. Und weil es zwei Menschen, die um ein Haar in das Geschehen verwickelt worden wären, der eine als Täter, der andere als Opfer, ein Leben lang keine Ruhe ließ.
Eine Talöffnung in den Ostalpen, April 1945, die Tage des »Tausendjährigen Reiches« sind gezählt. Innerhalb kürzester Zeit ist es auf ein Nichts geschrumpft, und am Rand dieses Nichts steht die Rote Armee und wartet, bis die Schlacht um Wien entschieden ist. Wo alles längst zu spät ist, aber eben noch nicht alles vorbei, errichtet Kreisleiter Johann Braun sein höchstpersönliches Standgericht, ein privates Mordregime. Willkürlich werden Menschen abgeurteilt, mit denen er oder einer seiner Helfer eine Rechnung offen hat, »politisch Unzuverlässige«, vermeintliche Deserteure, Angeschwärzte, Männer wie Frauen, Ältere und Jüngere, Leute, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind.Martin Prinz erzählt vom Ungeheuerlichen, nüchtern und den Tatsachen verpflichtet. Das ist möglich, weil den Mördern von damals wenig später der Prozess gemacht wurde. Weil das Monströse in penibler Kleinarbeit aufgearbeitet wurde. Und weil es zwei Menschen, die um ein Haar in das Geschehen verwickelt worden wären, der eine als Täter, der andere als Opfer, ein Leben lang keine Ruhe ließ.
»Dieses Buch hat eine Wucht, der man sich nicht entziehen kann, genauso wie es eine Wut auslöst, der man sich nicht entziehen kann.«Valerie Fritsch
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Die Idee, ein grausames Verbrechen der Nazis in der spätesten Zeit zwar als "Roman" zu verpacken, aber im Grunde rein dokumentarisch aufzuarbeiten, hat Rezensent Jörg Magenau nicht wirklich überzeugt. Zwar versteht er die Intention, dem Geschehen nichts hinzufügen zu wollen, jede Ästhetisierung zu vermeiden - nur dokumentiert sind diese Taten aus Niederösterreich, die geschahen, "als die Rote Armee schon im Nachbardorf "stand, sowieso schon längst (Magenau weist auch ausdrücklich auf die im Netz abrufbare Diplomarbeit von Martin Zellhofer hin). Letztlich ist eine reine Aktenlektüre, so horribel die dargestellten Ereignisse sind, eben doch nur eine Aktenlektüre, also langweilig, so Magenau, auch wenn er einiges aus den Zeugen-und Täterbefragungen lernt, etwa wie unzuverlässig Erinnerungen sind. Trotzdem: den Vergleich etwa mit Peter Weiss' berühmter "Ermittlung", die ja ebenfalls auf Aktenmaterial beruht, hält Prinz' Roman für ihn nicht aus.
© Perlentaucher Medien GmbH
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