»Noch nie hatte ich die Einsamkeit aus solcher Nähe gesehen.« In den Erzählungen von Juan Gabriel Vásquez klaffen feine Risse in zwischenmenschlichen Beziehungen und entfalten eine enorme Zerstörungskraft: Auf einer Jagd begeht ein alter Mann Selbstmord, weil er in die Frau seines besten Freundes verliebt war. Von da an entzweit die Erinnerung an ihn die Eheleute. Die Ehe eines jungen Paares befindet sich in einer Krise, und während der Mann kurzzeitig Trost bei einer einsamen Witwe sucht, trifft seine Frau eine endgültige Entscheidung. Der Erbe eines berühmten Gestüts verbringt eine Nacht mit einer Pferdeärztin und erfährt beim Abschied, warum sie sich so sehr vor der Dunkelheit und dem Alleinsein fürchtet. Juan Gabriel Vásquez´ Geschichten spielen im ländlichen Frankreich und Belgien. Seine Anliegen sind jedoch universaler Natur: Liebe und Abneigung, Einsamkeit, Verlust und Schuld. Mit allen sieben intensiven Erzählungen beweist der große Romancier, dass er auch die kleine Formmeisterhaft beherrscht.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Lobend hat Rezensent Marko Martin diesen, jetzt auf Deutsch vorliegenden Band mit Erzählungen von Juan Gabriel Vásquez aufgenommen. Er würdigt den Autor als den "wohl wichtigsten kolumbianischen Gegenwartsschriftsteller". Fast etwas überrascht ist Martin von dem zurückhaltenden Ton, den Vásquez in "Die Liebenden von Allerheiligen" anschlägt: anders als in den preisgekrönten Romanen "Die Informanten" und "Die geheime Geschichte Costaguanas" verzichte der Autor in den Erzählungen auf Ironie, Witz und Sarkasmus. Die in den herbstlichen Ardennen angesiedelten Beziehungsgeschichten überzeugen nach Ansicht des Rezensenten vielmehr durch ihre unaufdringliche Annäherung an ihre seelisch oft verwundeten Figuren und deren Gefühlswelten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Juan Gabriel Vásquez ist eine der großen Offenbarungen der letzten Jahre.« La Vanguardia »'Die wirren Gefühle, die so sehr dem Glück geähnelt haben', treffen bei Vásquez, dem inzwischen wichtigsten kolumbianischen Gegenwartsschriftsteller, auf einen ebenso skrupulösen wie originären Chronisten.« Marko Martin / Neue Zürcher Zeitung







