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Oft weiß Sofia nicht aus noch ein: An das Dasein als Mutter hat sie sich noch nicht gewöhnt, ihre kleine Tochter wird bald am Herzen operiert, Sofias eigene Mutter ist mehr Last als Hilfe, und die alte Großmutter dämmert dement vor sich hin. Nur ihre Leidenschaft, Listen anzulegen - Listen der peinlichen Kosenamen, der witzigen Neurosen, netten Ärzte etc. -, bringt ein wenig Ordnung in Sofias Leben. Da macht sie in der großmütterlichen Wohnung eine Entdeckung: eine andere Listensammlung, in vergilbte Hefte notiert, in kyrillischer Schrift - die Familie hat in den Siebzigern die Sowjetunion…mehr

Produktbeschreibung
Oft weiß Sofia nicht aus noch ein: An das Dasein als Mutter hat sie sich noch nicht gewöhnt, ihre kleine Tochter wird bald am Herzen operiert, Sofias eigene Mutter ist mehr Last als Hilfe, und die alte Großmutter dämmert dement vor sich hin. Nur ihre Leidenschaft, Listen anzulegen - Listen der peinlichen Kosenamen, der witzigen Neurosen, netten Ärzte etc. -, bringt ein wenig Ordnung in Sofias Leben. Da macht sie in der großmütterlichen Wohnung eine Entdeckung: eine andere Listensammlung, in vergilbte Hefte notiert, in kyrillischer Schrift - die Familie hat in den Siebzigern die Sowjetunion verlassen. Über diesen Fund stößt Sofia auf einen geheimnisvollen Onkel, über den nie jemand sprach: Onkel Grischa, ein Querkopf und schräger Vogel, der sich im Untergrund betätigt hat, der alle in Gefahr brachte und den trotzdem alle liebten. Anhand der Listen spürt Sofia Grischas dunkler Geschichte nach und entdeckt, was die Vergangenheit für das Jetzt und für sie bedeuten kann... "Die Listensammlerin" erzählt mitreißend und mit wunderbar originellen Figuren die Geschichten von Grischa und Sofia. Ein oft komischer, warmer und lebensnaher Familienroman, der gar nicht so einfache Fragen stellt: was Familie, Nähe und Fremdsein bedeuten - und wer man selber ist.
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Autorenporträt
Lena Gorelik, 1981 in St. Petersburg geboren, kam 1992 mit ihren Eltern nach Deutschland. Ihr Roman «Hochzeit in Jerusalem» (2007) war für den Deutschen Buchpreis nominiert, «Mehr Schwarz als Lila» (2017) für den deutschen Jugendliteraturpreis. 2021 erschien ihr Roman «Wer wir sind» und wurde begeistert besprochen. Regelmäßig schreibt Lena Gorelik Essays zu gesellschaftlichen Themen, u.a. für die Süddeutsche Zeitung oder Die Zeit. 2024 wurde sie mit dem Heinrich-Mann-Preis für Essayistik ausgezeichnet.
Rezensionen
Cornelia Fiedler liest das fünfte Buch von Lena Gorelik weniger der Story wegen gerne, die zwei Lebenslinien miteinander verwebt, eine im heutigen München, eine in einer auch zeitlich fernen Sowjetunion, als aufgrund des präzisen Erzählstils. Wie die Autorin ihr Personal zeichnet, als von den eigenen Ansprüchen und Sehnsüchten überforderte Figuren, unsentimental, doch mitfühlend, hat der Rezensentin eine bemerkenswerte Diagnose unserer Lebensumstände beschert.

© Perlentaucher Medien GmbH
Ein in jeder Hinsicht umwerfender Roman NZZ am Sonntag