»Die Menschen vom Himmel« von 1943 gilt als Sanfords Meisterwerk. In einer Kleinstadt im Staat New York wird eine Afro-Amerikanerin, deren Ankunft ihre Bewohner in zwei Parteien spaltet, von demselben Mann vergewaltigt, der einen indianischen Mitbürger fast totschlägt und versucht, den einzigen Juden aus dem Ort zu vertreiben. Der Roman ist eine schonungslose Darstellung des vom Rassismus durchdrungenen Alltags in den USA. Sein Ende ist utopisch und bis heute von der Wirklichkeit nicht eingeholt.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dass sogar ein 80 Jahre alter Roman hochaktuell sein kann, lernt Rezensent Andreas Platthaus bei der Lektüre von John Sanfords Roman über die amerikanische Ortschaft Warrensburg und die dort herrschenden Ausgrenzungsmechanismen. Dieser "Stimmkollektivroman" mit seinen 41 Protagonisten zeichnet ein düsteres Bild von einer Gemeinde, in der die Ankunft einer schwarzen Frau zur Eskalation des Rassismus führt, erfahren wir, dazu kommen neun Szenen, die die Geschichte des US-amerikanischen Rassismus rekapitulieren. Sanfords Erzählung kommt Platthaus dabei moderner und klarer vor als etwa Harper Lees "Wer die Nachtigall stört", auch wenn Übersetzer Jochen Stremmel mit einigen der "metaphern- und allegoriengesättigten" Passagen sicher zu kämpfen hatte - der Kritiker kann die Lektüre nur empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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