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Durch Migrationsprozesse, aber auch im Rahmen zunehmender funktionaler Ausdifferenzierung und der Pluralisierung von Lebensstilen haben sich gerade die Großstädte zu multikulturellen Formationen - nicht nur in ethischer Hinsicht - entwickelt. Auch ist der öffentliche Diskurs in Politik und Wissenschaft häufig von einem Lamento über den Zerfall der Städte, der Rede von dem "Scheitern der multikulturellen Gesellschaft" sowie der Hervorhebung ethnisch-kultureller Differenzen als einem zentralen gesellschaftlichen Problem geprägt. Diesem Ansatz setzen die Autoren einen erweiterten…mehr

Produktbeschreibung
Durch Migrationsprozesse, aber auch im Rahmen zunehmender funktionaler Ausdifferenzierung und der Pluralisierung von Lebensstilen haben sich gerade die Großstädte zu multikulturellen Formationen - nicht nur in ethischer Hinsicht - entwickelt. Auch ist der öffentliche Diskurs in Politik und Wissenschaft häufig von einem Lamento über den Zerfall der Städte, der Rede von dem "Scheitern der multikulturellen Gesellschaft" sowie der Hervorhebung ethnisch-kultureller Differenzen als einem zentralen gesellschaftlichen Problem geprägt.
Diesem Ansatz setzen die Autoren einen erweiterten Multikulturalismusbegriff entgegen, der sich auf die städtische Vielfalt im weitesten Sinne bezieht. Zugleich wird hier vertreten, dass es trotz Konflikten und Risiken, trotz Ausgrenzung und Rassismus sehr wohl ein funktionierendes lebenspraktisches Miteinander, eine Selbstverständlichkeit im städtischen Alltagsleben, gibt, dass gerade die urbane Bevölkerung Kompetenzen entwickelt hat, trotz spezifischer "privater" Differenzen "öffentlich" miteinander umgehen zu können.
Autorenporträt
Prof. Dr. Wolf-D. Bukow hat bis 2011 an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln Kultur- und Erziehungssoziologie gelehrt und hat seitdem eine Forschungsprofessur für Mobilität und Diversität am FoKoS Forschungskolleg der Universitat Siegen (FoKoS) inne.   Dr. Bettina Lösch ist Privatdozentin und akademische Rätin am Lehrbereich Politikwissenschaft des Instituts für Vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln. Sie ist Mitglied der Forschungsstelle für interkulturelle Studien (Fist e.V.).   Dr. habil. Markus Ottersbach ist Professor für Soziologie an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Köln. Er ist Mitglied der Forschungsstelle für interkulturelle Studien (FiSt e.V.).   Sonja Preissing ist Diplom Pädagogin und promoviert zurzeit an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln. Sie ist Mitglied der Forschungsstellefür interkulturelle Studien (FiSt e.V.) und Lehrbeauftragte im Lehrbereich Soziologie am Institut für Vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften der Universität Köln.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Mit dem Klischee, dass Migranten zum Ärger im Alltag und Zerfall des Gemeinwesens einer Stadt beitragen, setzt sich eine Studie der Forschungsstelle für Interkulturelle Studien (FiSt) am Beispiel des Kölner Viertels Ehrenfeld auseinander - und räumt auch gleich damit auf. Mit einem effektvollen Perspektivenwechsel, wie Rezensent Mark Terkessidis findet, zeigen die Autoren, dass das Viertel - darin beispielhaft für andere - in Wirklichkeit einer Art "sozialer Grammatik" folgt, auch ohne "hohe Ausländeranteile", die schließlich oft zur Rechtfertigung sozialer Konflikte herangezogen werden. Somit kratzt die Studie, wie Terkessidis lobend bemerkt, an dem in vielen Köpfen herumspukenden "Ausländermythos" und leitet, eingereiht in eine Folge mehrerer neuer engagierter Studien, einen längst fälligen Wechsel der Blickwinkel ein, der die Forschung "endlich doch noch vom Kopf auf die Füße" fallen lässt, wie der Kritiker hoffnungsvoll verkündet.

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