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Tragikomische Geschichten über die Absurdität des Alltags in Israel
Neben Amos Oz und Abraham Jehoschua gehört Jehoschua Kenaz zu den berühmtesten zeitgenössischen Schriftstellern Israels. Seine neuen Erzählungen sind allesamt Miniaturmeisterwerke, die das letzte halbe Jahrhundert beleuchten, den Alltag und die Abgründe im Leben der Menschen in Israel schildern und bei aller Eindringlichkeit, Unerhörtheit und Verlorenheit doch immer wieder ein Lächeln auf die Lippen des Lesers zaubern.
Eine private Filmvorführung in der Vorstadt kommt wegen zahlreicher Hindernisse und skurriler
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Produktbeschreibung
Tragikomische Geschichten über die Absurdität des Alltags in Israel

Neben Amos Oz und Abraham Jehoschua gehört Jehoschua Kenaz zu den berühmtesten zeitgenössischen Schriftstellern Israels. Seine neuen Erzählungen sind allesamt Miniaturmeisterwerke, die das letzte halbe Jahrhundert beleuchten, den Alltag und die Abgründe im Leben der Menschen in Israel schildern und bei aller Eindringlichkeit, Unerhörtheit und Verlorenheit doch immer wieder ein Lächeln auf die Lippen des Lesers zaubern.

Eine private Filmvorführung in der Vorstadt kommt wegen zahlreicher Hindernisse und skurriler Ereignisse nie über den Vorspann hinaus, was der Eingeladene besonders ärgerlich findet, da es sich um einen Pornostreifen handeln soll. Ein Nachbar beschwert sich beim Hausbeirat über die Wohnung mit Eingang zum Hof, weil der Briefkasten schon überquillt: Der Mieter dort könnte verschwunden oder gar tot sein, da müsse man doch etwas unternehmen. Zu einem Fest in einer neuen Wohnung erscheinen lauter Leute, die sich untereinander nicht kennen und auf jemanden warten, der aber nicht kommt; stattdessen liegt eine Leiche im WC ...

"Die Nachmittagsvorstellung": Das sind neun Geschichten über das Leben in Israel, Geschichten von Kindern, Frauen und Männern, denen Kenaz' wohlwollende, leicht ironische Aufmerksamkeit eine besondere Eindringlichkeit verleiht, Geschichten, bei denen der Abgrund dicht unter der scheinbar harmlosen Oberfläche lauert und die sich dem Leser nachhaltig einprägen.
Autorenporträt
Barbara Linner, geb. 1955 in München, studierte Judaistik, Orientalistik und südosteuropäische Geschichte. Sie ist als Übersetzerin tätig.

Jehoschua Kenaz wurde 1937 in Petach Tikwa geboren. Er studierte an der Hebräischen Universität und später an der Sorbonne in Paris. 1960 erschien seine erste Erzählung, inzwischen zählt er mit Abraham Jehoschua und Amos Oz zu den wichtigsten israelischen Gegenwartsautoren. 1995 wurde er mit dem hochangesehenen Bialik-Preis ausgezeichnet.

Barbara Linner, geb. 1955 in München, studierte Judaistik, Orientalistik und südosteuropäische Geschichte. Sie ist als Übersetzerin tätig.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Jehoschua Kenaz' Texten hat es auf keinen Fall geschadet, dass der israelische Autor sich wesentlich zurückhaltender gibt als seine Kollegen Amos Oz und David Grossmann, findet Jakob Hessing - im Gegenteil: die neun Erzählungen, die in "Die Nachmittagsvorstellung" jetzt in deutscher Übersetzung erschienen sind, seien meisterhaft gelungen. Den wesentlichen Unterschied erkennt der Rezensent in Kenaz' Fokus. Der strebe nicht danach, die "Lage der Nation" zu repräsentieren, sondern wende sich ganz konkreten, einzelnen Geschichten zu. In der Titelerzählung schreibt er von der privaten Vorführung eines Pornofilms, anwesend ist neben anderen eine Familie samt Sohn, berichtet der Rezensent. Zunächst ist alles höchst vergnüglich und Hessing freut sich über den schwarzen Humor des Autors - bis das Ganze in eine Katastrophe mündet, "die das Lachen erstickt". Durch Aussparungen weisen die Erzählungen über ihren jeweiligen Kontext hinaus, meint Hessing. Gerade darin sieht er das große Talent des Autors: "Kenaz ist ein Meister des Erzählens und des Verschweigens zugleich."

© Perlentaucher Medien GmbH
"Kenaz ist ein begnadeter Schriftsteller!" Philip Roth