In einem Brief an seine Geliebte, die fern in Rom weilt, gesteht ein vermeintlich wohlhabender Geschäftsmann, dass er vor dem Nichts steht und dass er nur noch einen Ausweg sieht: Selbstmord. Er beginnt, die Umstände eines begangenen Verbrechens zu beschreiben, gerät in Bekenntnisse, lässt Lebenslügen durchscheinen, gibt immer mehr von sich preis, kommt buchstäblich auf Gott, die Welt und den Sinn zu sprechen. Aber was in seinen Bekenntnissen ist echt und was lediglich Pose? Und warum verzögern sich die Dinge und werden weitere Briefe nötig? "Die Natur eines Verbrechens" ist keine Kriminalerzählung, sondern ein Bekenntnisbuch, geprägt von einem Blick, der durch eine existenzielle Krise in der Wahrnehmung sowohl ungemein geschärft wie verstellt wird.Das lange vernachlässigte Werk der beiden Meisterautoren Joseph Conrad und Ford Madox Ford erscheint erstmals auf Deutsch, wobei das Buch ergänzend, ebenfalls als deutsche Erstveröffentlichung, erhellende Texte von Conrad und Ford überihre Zusammenarbeit enthält. In einem Essay beschreibt Herausgeber und Übersetzer Michael Klein die Hintergründe und durchaus überraschende Komplexität des Werks.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dieser von Joseph Conrad und Ford Madox Ford gemeinsam verfasste Roman erscheint nach hundert Jahren erstmals auf Deutsch, reicht aber nicht an die hohen Standards heran, die Rezensent Andreas Platthaus ansonsten von den beiden Autoren gewohnt ist. Es handelt sich nicht etwa um ein zweites "Herz der Finsternis", weiß Platthaus, sondern um einen Briefroman, dessen Protagonist an eine von ihm angehimmelte Frau schreibt und darin seinen Suizid androht, da er einen Betrug begangen hat. Ob er seine Pläne wirklich vollzieht, bleibt offen - so richtig spannend und lebensnah ist dieser Text allerdings nicht, wie der Kritiker einräumt, der literaturgeschichtliche Aspekt dieser Zusammenarbeit ist da vielleicht etwas interessanter.
© Perlentaucher Medien GmbH
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