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So beginnt Andrew Millers neuer Roman: "Nach dem Massaker bei der Kirche von N. flog Clem Glass heim nach London." Aber weder kann der Fotoreporter das, was er in Afrika gesehen hat, vergessen, noch findet er sich in seinem früheren Leben zurecht. Er lässt sich treiben, trinkt zu viel, sucht Streit. Da meldet sich Clems Vater, der in einer klosterähnlichen Gemeinschaft lebt, und bittet ihn, sich um die unter schweren Depressionen leidende Schwester, eine Kunsthistorikerin, zu kümmern. Nach einem gemeinsamen Sommer auf dem Land erfährt Clem, dass sich der Anstifter des Massakers in Brüssel…mehr

Produktbeschreibung
So beginnt Andrew Millers neuer Roman: "Nach dem Massaker bei der Kirche von N. flog Clem Glass heim nach London." Aber weder kann der Fotoreporter das, was er in Afrika gesehen hat, vergessen, noch findet er sich in seinem früheren Leben zurecht. Er lässt sich treiben, trinkt zu viel, sucht Streit. Da meldet sich Clems Vater, der in einer klosterähnlichen Gemeinschaft lebt, und bittet ihn, sich um die unter schweren Depressionen leidende Schwester, eine Kunsthistorikerin, zu kümmern. Nach einem gemeinsamen Sommer auf dem Land erfährt Clem, dass sich der Anstifter des Massakers in Brüssel aufhalten soll.Knapp und eindringlich wird in Andrew Millers Roman von einem Mann erzählt, der das Grauen mit eigenen Augen gesehen hat und es dennoch schafft, seinem Leben neuen Sinn und Richtung zu geben.
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Autorenporträt
Andrew Miller wurde 1960 in Bristol (Großbritannien) geboren und lebt heute in Somerset. Bei Zsolnay sind u.a. erschienen: Die Gabe des Schmerzes (1998), wofür er den Impac Dublin Literary Award bekam, Friedhof der Unschuldigen (2013), ausgezeichnet mit dem Costa Book of the Year Award und Die Korrektur der Vergangenheit (2023).

Nikolaus Stingl, 1952 geboren, übersetzte u. a. William H. Gass, Ben Lerner, Thomas Pynchon, Colson Whitehead und Emma Cline und wurde mit mehreren wichtigen Übersetzerpreisen ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Berührt zeigt sich Rezensent Jürgen Brocan von Andrew Millers Roman über einen Fotoreporter, der von einem Massaker in Afrika, das er als Augenzeuge miterlebte, völlig aus der Bahn geworfen wird und erst allmählich wieder auf die Beine kommt, als er sich um seine psychisch kranke Schwester kümmert. Er lobt Millers zurückhaltende, eher andeutende als beschreibende Erzählweise, die das Entscheidende nie direkt benenne, sondern nur in seinen Auswirkungen sichtbar mache. Fragen nach dem Umgang mit dem Grauen greift Miller seines Erachtens in "souveräner Beiläufigkeit" auf, ohne eindeutige, gar einfache Antworten zu geben. Bei der Auseinandersetzung des Fotoreportes mit der Banalität des Bösen, seiner eigenen konfliktreichen Familiengeschichte und dem Thema Schuld enthalte sich der Autor jeden Kommentars. Bemerkenswert scheint Brocan, wie der Roman auf einer Metaebene die Frage nach Möglichkeit einer adäquaten Darstellung des Grauens thematisiert. Sein Resümee: ein Roman, der trotz seiner "unbeantworteten Leerstellen" deutlich "Spuren nach der Lektüre" hinterlässt.

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