»Ein verstörender, intensiver Text, der Kafkas Verwandlung wie eine nette Familiengeschichte aussehen lässt.« DER SPIEGEL
G.H., eine vermögende Bildhauerin aus Rio, betritt das Zimmer ihres schwarzen Dienstmädchens, das ihr gekündigt hat. Der Raum ist überraschend aufgeräumt, nur einige Zeichnungen an der Wand stören die perfekte Ordnung. G.H. fühlt sich provoziert, öffnet den Kleiderschrank des Dienstmädchens und zerquetscht beim Schließen eine Kakerlake. Damit setzt sie eine Reihe von abgründigen, verstörenden Überlegungen über Leben, Tod, Weiblichkeit und Erlösung in Gang, die noch in der Rückschau des folgenden Tages ihre menschliche Existenz ins Wanken bringen.Clarice Lispectors Roman Die Passion
nach G.H. ist eines der aufregendsten, beunruhigendsten Werke der Weltliteratur und gilt als lateinamerikanisches Pendant zu Franz Kafka. Erstmals seit über vierzig Jahren neu übersetzt - durch Luis Ruby, der Lispector kennt wie kaum ein zweiter -, erstrahlt der Roman in ungewohnter Vielschichtigkeit und Radikalität.
G.H., eine vermögende Bildhauerin aus Rio, betritt das Zimmer ihres schwarzen Dienstmädchens, das ihr gekündigt hat. Der Raum ist überraschend aufgeräumt, nur einige Zeichnungen an der Wand stören die perfekte Ordnung. G.H. fühlt sich provoziert, öffnet den Kleiderschrank des Dienstmädchens und zerquetscht beim Schließen eine Kakerlake. Damit setzt sie eine Reihe von abgründigen, verstörenden Überlegungen über Leben, Tod, Weiblichkeit und Erlösung in Gang, die noch in der Rückschau des folgenden Tages ihre menschliche Existenz ins Wanken bringen.Clarice Lispectors Roman Die Passion
nach G.H. ist eines der aufregendsten, beunruhigendsten Werke der Weltliteratur und gilt als lateinamerikanisches Pendant zu Franz Kafka. Erstmals seit über vierzig Jahren neu übersetzt - durch Luis Ruby, der Lispector kennt wie kaum ein zweiter -, erstrahlt der Roman in ungewohnter Vielschichtigkeit und Radikalität.
»Luis Rubys Neuübersetzung [erinnert] selbst 60 Jahre nach der Erstveröffentlichung des Romans daran, was für ein geheimnisvolles Werk die brasilianische Autorin hinterlassen hat.« Welt am Sonntag, Literarische Welt, Marlen Hobrack
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Mit Luis Rubys Neuübersetzung rückt Clarice Lispectors radikaler Text neu ins Licht, schreibt Rezensent Tobias Lehmkuhl. Statt einer klassischen Handlung gibt es eine "zweihundertseitige Meditation" über Selbstfindung - ausgelöst durch die Begegnung mit einer zerquetschten Kakerlake. Der Rezensent hebt hervor, wie sehr Ruby die Widerspenstigkeit des Originals bewahrt und damit Lispectors Mischung aus existenzialistischer Abstraktion und mystischer Ekstase spürbar macht. In diesem fast Beckett'schen Kammerspiel gerät Sprache selbst an ihre Grenzen: Sie soll, wie es heißt, zu einer "geraden Linie im Weltraum" werden. Parallel dazu erinnert Hanna Sohns' Studie an den "Wildwuchs der Worte" in Lispectors Werk. Beide Bücher zeigen dem Kritiker, wie diese Autorin Form und Begriff verweigert - um das chaotisch Lebendige zu bewahren.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH







