Die Entwürfe zu einer philosophischen Ethik kranken oft daran, daß ihre Umsetzung in die Anforderungen der Realpolitik zu einem Dilemma führt: Entweder wird das Ethische zum Verschwinden gebracht, oder das Politische gerät unethisch. Es scheint, als ob sich beide Bestrebungen nicht vereinbaren lassen.
In seinem neuen Buch unterzieht der bekannte und streitbare Philosoph Slavoj Zizek eine Reihe der in den letzten Jahren prominent gewordenen Ethiken einer fundamentalen Kritik: Er setzt sich mit den Entwürfen u. a. von Judith Butler, Frederic Jameson, Emmanuel Levinas, Ernesto Laclau, Chantal Mouffe, Michael Hardt/Antonio Negri und Jacques Ranciere auseinander und zeigt, wie das Politische das Ethische zu eliminieren droht. Gleichzeitig unternimmt er eine Standortbestimmung linken Denkens, das sich weder vom Bezug zur Realpolitik noch vom ethischen Anspruch trennen lassen möchte.
In seinem neuen Buch unterzieht der bekannte und streitbare Philosoph Slavoj Zizek eine Reihe der in den letzten Jahren prominent gewordenen Ethiken einer fundamentalen Kritik: Er setzt sich mit den Entwürfen u. a. von Judith Butler, Frederic Jameson, Emmanuel Levinas, Ernesto Laclau, Chantal Mouffe, Michael Hardt/Antonio Negri und Jacques Ranciere auseinander und zeigt, wie das Politische das Ethische zu eliminieren droht. Gleichzeitig unternimmt er eine Standortbestimmung linken Denkens, das sich weder vom Bezug zur Realpolitik noch vom ethischen Anspruch trennen lassen möchte.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Angesichts der enormen "Produktivität und medialen Präsenz" des slowenischen Philosophen und Psychoanalytikers Slavoj Zizek kann Rezensent Milos Vec das "ehrfurchtsvolle Raunen um den intellektuellen Irrwisch" durchaus nachvollziehen. Philosophisch überzeugen kann ihn Zizek allerdings weniger. Er attestiert dem Autor eine "vorwärtsdrängende Unterhaltungsethik", die dem Leser in kontinuierlichem Parlando stets etwas ankündige, dies aber kaum je zum gedanklichen Abschluss bringe. Vorliegendes Buch wirkt für Vec wie eine wilde Mixtur beliebter Zizek-Motive wie Johnny Cashs "The man comes around", Selbstorganisation, Abu Ghraib, Analverkehr, Ende des Wohlfahrtsstaates, Charly Chaplins "Tramp", die zivilisatorische Restethik des Stalinismus sowie Robert Schumanns "Konzert ohne Orchester". "Indem Zizeks Gedankenstrom auch in diesem Buch von Station zu Station mäandert", urteilt Vec, "versucht er mit erbitterter Konsequenz eine intellektuelle Konsequenz zu meiden". Statt einer Ordnung der Gedanken findet Vec bei Zizek Suggestion, Vereinfachung, polarisierende Deutungen, sowie Pointen, die oft auf Paradoxien und Dialektik hinauslaufen. Das hat zwar auch für Vec zuweilen "Charme und Witz". Seine Auffassung von Philosophie ist aber eine entschieden andere.
© Perlentaucher Medien GmbH
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