Drehte sich in der ersten Staffel der Präsidenten-Show alles um das Chaos des amerikanischen Wahlkampfs 2024, soll es in dieser zweiten Staffel um den Beginn von Trumps zweiter Amtszeit gehen. Der Mann legt einen Start hin, der sich noch rasanter gestaltet, als es die frühe Benennung seines Kabi-netts und seiner engsten Mitarbeiter erahnen ließ. Vor allem aber verblüfft er die Welt damit, nicht nur die Konflikte im Land selbst zu eskalieren, sondern vom Fleck weg für ganz neue internationale Konflikte zu sorgen, mit denen er engste Partner und Verbündete brüskiert. Was denkt sich der Mann dabei? Diese Frage, die sich bei jedem anderen aufdrängen würde, ist bei ihm völlig fehl am Platz. Diese Clockwork-Orange tickt nicht wie wir. Dass ihn das Wohl seiner Wähler nicht interessiert, ergibt sich aus seiner psychologischen Konstitution, die ihn nur seine eigenen Bedürfnisse sehen lässt. Seine Politik, allen voran seine Zölle, ergibt sich aus seiner konstitutionellen Unbelehrbarkeit, aber das große Ge-heimnis, dessen Lüftung alle von seiner Reality-Show Ge-fesselten harren, lautet: Warum wechselt er die Seiten, lässt Verbündete fallen und kollaboriert mit dem Erbfeind der USA? Warum befiehlt Trump seinen Geheimdiensten, von einer weiteren Abwehr russischer Cyber-Maßnahmen abzu-sehen? Hat Putin tatsächlich etwas gegen Trump in der Hand? Oder will Trump einfach nur nach dem Vorbild sei-ner Idole - Putin, Xi Jinping, Kim Jong-un und Viktor Orbán - allein und völlig unkontrolliert regieren? Interessanter fast noch: Was ist mit all den Republikanern, die alles abnicken, was »ihr Mann« da macht? Hat Trump etwa etwas gegen sie in der Hand?
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