Der Natur werden weltweit von Parlamenten, Regierungen und Gerichten zunehmend eigene Rechte verliehen. Was ist dran an den Rechten der Natur? Kann diese Rechtspraxis zur Bewältigung des Klimawandels beitragen? Wie lassen sich solche Rechte begründen? Und wie anwenden? Diesen Fragen geht Tilo Wesche in seinem philosophischen Grundlagenwerk mit Blick auf das Eigentumsrecht nach. Beim Klima-, Arten- und Umweltschutz werden Eigentumsrechte häufig vernachlässigt. Dabei wohnt ihnen selbst eine Vorstellung ökologischer Nachhaltigkeit inne, die zur Überwindung eines extraktiven Naturverhältnisses beitragen kann.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Das von Tilo Wesche aufgestellte Konzept vom "nachhaltigen Eigentum" liest Rezensent Joseph Hanimann mit viel Interesse. Der Autor setze bei seiner Argumentation bei den aktuellen Problemen wie Klimawandel und Artensterben an und definiere Eigentum als "autorisierte exklusive Verfügungsgewalt", welche es dem Menschen ermögliche, der Natur zu schaden. Dabei differenziert Wesche, so Hanimann, zwei Arten von Eigentum: Sacheigentum und Gütereigentum. Während ersteres jedes Objekt als potentielles Eigentum betrachtet, wird beim zweiten differenziert, erklärt Hanimann, eine Gartenlaube ist nicht das gleiche wie ein Tropenwald. Daraus leitet der Autor ab, dass die Natur in den "Stand der Rechtssubjektivität" erhoben werden und so ihre eigenen Rechte wahrnehmen sollte, lesen wir. Von diesem "lapidaren Fazit" zeigt sich der Kritiker allerdings wenig überzeugt, da es immer noch jemanden braucht, der der Natur zu ihrem Recht verhelfen kann. So stellt sich Wesches Buch letztlich als "abgehobenes Kompendium" dar, welches das "Beharrungsvermögen eingespielter Gewohnheiten" und moralische gesellschaftliche Konstanten ausblendet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Originell ist an dieser scharf konzipierten philosophischen Studie, dass sie nicht vom ökologischen Fernziel einer wieder in ihr Recht gesetzten Natur, sondern von der aktuellen Problemlage ausgeht und dabei ausgerechnet am Haupteinfallstor für die Krisenfaktoren Klimawandel, Artensterben, Ressourcenerschöpfung, Globalvermüllung ansetzt: dem ... sakrosankten Begriff des Eigentums.« Joseph Hanimann Frankfurter Allgemeine Zeitung 20240306







