Die Pharmazie ist aus der Botanik hervorgegangen. Der heutige Arzneimittelmarkt ist indes geprägt von synthetischen Wirkstoffen, die sich in industriellen Mengen herstellen und als Bestandteil handelsüblicher Fertigarzneimittel in den Verkehr bringen lassen. Gleichwohl werden aus pflanzlichen Arzneidrogen weiterhin Arzneimittel hergestellt. Phytopharmaka sind Vielstoffgemische. Eine Pflanze enthält typischerweise zahlreiche bioaktive Stoffe, die an verschiedenen Targets binden. Das stellt auch an die rechtliche Regulierung besondere Anforderungen. So treten neben die regulären…mehr
Die Pharmazie ist aus der Botanik hervorgegangen. Der heutige Arzneimittelmarkt ist indes geprägt von synthetischen Wirkstoffen, die sich in industriellen Mengen herstellen und als Bestandteil handelsüblicher Fertigarzneimittel in den Verkehr bringen lassen. Gleichwohl werden aus pflanzlichen Arzneidrogen weiterhin Arzneimittel hergestellt. Phytopharmaka sind Vielstoffgemische. Eine Pflanze enthält typischerweise zahlreiche bioaktive Stoffe, die an verschiedenen Targets binden. Das stellt auch an die rechtliche Regulierung besondere Anforderungen. So treten neben die regulären Arzneimittelzulassungen andere Wege des Marktzugangs wie die Registrierung traditioneller pflanzlicher Arzneimittel. Klaus Ferdinand Gärditz stellt die vielfältigen Regelungsstrukturen im Kontext der Pharmazeutischen Biologie vor und führt mit einer interdisziplinären Lupe durch den bunten Arzneipflanzengarten mit seinen Überraschungen.
Born 1975; studied law at the University of Bonn; 2002 doctorate; 2009 habilitation; Professor of Public Law at the Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn; full member of the North Rhine-Westphalian Academy of Sciences, Humanities and the Arts.
Inhaltsangabe
Einleitung: Pflanzen und pflanzliche Arzneistoffe als regulative Objekte I. Pflanzliche Arzneistoffe zwischen Mystik, Erfahrung, Wissenschaft und pharmazeutischem Reservoir II. Zwischen Phyto-Holismus und pharmakologischer Präzision III. Die Arzneipflanze als allgemeines Regelungsproblem IV. Arzneimittel als transdisziplinäres Regelungsproblem Kapitel 1: Pflanzliche Arzneimittel I. Der pflanzliche Sekundärstoffwechsel II. Pharmazie als Tochter der Botanik III. Phytopharmakologie und Phytopharmazie als evidenzbasierte Naturwissenschaften IV. Arzneimittel aus Pflanzen V. Naturstoffe als Vorbild VI. Pflanzen als stille Reserve: geo- und ethnobotanische Wirkstoffsuche VII. Die Herstellung von Phytopharmaka: vom Feld zum Fertigarzneimittel VIII. Perspektiven Kapitel 2: Arzneipflanzen und pflanzliche Arzneistoffe im Arzneimittelzulassungsrecht I. Der lange Weg von Pharmakopöen zum Arzneimittelzulassungsrecht II. Phytopharmaka zwischen Arzneimitteln und Lebensmitteln III. Zulassung pflanzlicher Arzneimittel IV. Standardzulassungen V. Registrierung pflanzlicher Arzneimittel als Kompromiss zwischen Zulassung und Verkehrsfreiheit VI. Pflanzliche Tierarzneimittel VII. Phytopharmaka als Betäubungsmittel VIII. Die gentechnisch veränderte Arzneipflanze IX. Phytopharmaka als besondere Arzneimittel Kapitel 3: Phytopharmaka im Arzneimittelverkehr: Vom Feld ins Apothekenregal I. Arzneipflanzenqualität II. Qualitätssicherung III. Kennzeichnung der Fertigarzneimittel IV. Ausnahme von der Apothekenpflicht V. Grenzen der Standardisierung Kapitel 4: Arzneipflanzen als genetische Ressourcen der Menschheit I. Arzneipflanzen im internationalen Biodiversitätsrecht II. Arzneipflanzen und Patentrecht III. Gewerblicher Schutz der Phytopharmaka als Sackgasse? Statt einer Schlussbetrachtung: Recht und Wissenschaft zwischen Erkenntnislupe und disziplinärer Lichtbrechung I. Wissen in der Zeit II. Ästhetisierung von Wissen III. Disziplinäre Chancen der Interdisziplinarität IV. Die Zukunft der Phytopharmaka
Einleitung: Pflanzen und pflanzliche Arzneistoffe als regulative Objekte I. Pflanzliche Arzneistoffe zwischen Mystik, Erfahrung, Wissenschaft und pharmazeutischem Reservoir II. Zwischen Phyto-Holismus und pharmakologischer Präzision III. Die Arzneipflanze als allgemeines Regelungsproblem IV. Arzneimittel als transdisziplinäres Regelungsproblem Kapitel 1: Pflanzliche Arzneimittel I. Der pflanzliche Sekundärstoffwechsel II. Pharmazie als Tochter der Botanik III. Phytopharmakologie und Phytopharmazie als evidenzbasierte Naturwissenschaften IV. Arzneimittel aus Pflanzen V. Naturstoffe als Vorbild VI. Pflanzen als stille Reserve: geo- und ethnobotanische Wirkstoffsuche VII. Die Herstellung von Phytopharmaka: vom Feld zum Fertigarzneimittel VIII. Perspektiven Kapitel 2: Arzneipflanzen und pflanzliche Arzneistoffe im Arzneimittelzulassungsrecht I. Der lange Weg von Pharmakopöen zum Arzneimittelzulassungsrecht II. Phytopharmaka zwischen Arzneimitteln und Lebensmitteln III. Zulassung pflanzlicher Arzneimittel IV. Standardzulassungen V. Registrierung pflanzlicher Arzneimittel als Kompromiss zwischen Zulassung und Verkehrsfreiheit VI. Pflanzliche Tierarzneimittel VII. Phytopharmaka als Betäubungsmittel VIII. Die gentechnisch veränderte Arzneipflanze IX. Phytopharmaka als besondere Arzneimittel Kapitel 3: Phytopharmaka im Arzneimittelverkehr: Vom Feld ins Apothekenregal I. Arzneipflanzenqualität II. Qualitätssicherung III. Kennzeichnung der Fertigarzneimittel IV. Ausnahme von der Apothekenpflicht V. Grenzen der Standardisierung Kapitel 4: Arzneipflanzen als genetische Ressourcen der Menschheit I. Arzneipflanzen im internationalen Biodiversitätsrecht II. Arzneipflanzen und Patentrecht III. Gewerblicher Schutz der Phytopharmaka als Sackgasse? Statt einer Schlussbetrachtung: Recht und Wissenschaft zwischen Erkenntnislupe und disziplinärer Lichtbrechung I. Wissen in der Zeit II. Ästhetisierung von Wissen III. Disziplinäre Chancen der Interdisziplinarität IV. Die Zukunft der Phytopharmaka
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